
Der 26. August 2025 ist ein bedeutender Tag für die Humboldt-Universität zu Berlin: Mit dem Spatenstich für den Forschungsneubau Optobiologie entsteht ein neues wissenschaftliches Zentrum auf dem Campus Nord. An der Zeremonie nahmen unter anderem Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, und Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, teil. Die Präsidentin der HU, Prof. Dr. Julia von Blumenthal, sowie Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, zeigten sich ebenfalls anwesend und unterstützen dieses zukunftsträchtige Projekt.
Der Neubau wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen durchgeführt. Die geplante Fläche von etwa 3.800 Quadratmetern soll modernste Räume für interdisziplinäre Spitzenforschung bieten. Dabei wird inhaltlich insbesondere die Interaktion zwischen Licht und biologischen Systemen untersucht, was nicht nur neue diagnostische Möglichkeiten, sondern auch innovative Therapieformen zur Behandlung von Krankheiten eröffnen könnte. Der Schwerpunkt der Forschung wird auf Themen wie Photobiologie, Mikroskopie und neurobiologische Optogenetik liegen.
Finanzierung und Baukosten
Die Finanzierung des Neubaus beläuft sich auf 81,2 Millionen Euro, wobei Bund und Land Berlin jeweils 67,6 Millionen Euro übernehmen. Dennoch müssen sowohl die Humboldt-Universität als auch die Charité mit voraussichtlichen Mehrkosten rechnen und arbeiten daher an Einsparungen. Die Bauzeit ist auf etwa vier Jahre angesetzt, mit einer geplanten Inbetriebnahme für das Wintersemester 2028/29. Besonders erwähnt sei, dass die Bauarbeiten in der Nähe des denkmalgeschützten Hauses 16 erfolgen, welches bis Ende Februar zurückgebaut wird.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Forschungsschwerpunkte
Das neue Zentrum wird eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern der HU und der Charité fördern, um in der Optobiologie Spitzenforschung zu ermöglichen. Mit dem Ziel, Berlin als Wissenschaftsstandort zu stärken, werden auch enge Kooperationen mit renommierten Einrichtungen wie der Max-Planck-Gesellschaft und dem Leibniz-Forschungsinstitut angestrebt. Wissenschaftler werden in Gruppen zu den Themen Optobiologie, Zelluläre Biophysik, Kristallisation und Neurophotonics arbeiten, um neue Technologien zu entwickeln.
Die Forschungsinfrastruktur wird gezielt darauf ausgerichtet, wie Licht biologische Systeme beeinflusst und somit Anwendungen in verschiedenen Bereichen wie Neurowissenschaft, Kardiologie, Infektiologie und regenerative Medizin ermöglicht. Peter Hegemann, ein renommierter Neurowissenschaftler, der maßgeblich am Antrag für den Bau beteiligt war, hebt die Bedeutung solcher Initiativen hervor, die internationale Wissenschaftler anziehen und den Standort Berlin weiter befestigen können.
Im Zuge der Bauarbeiten werden Temporäre Einschränkungen auf dem Campus Nord zu erwarten sein, so sind die Zugänge zum Campus bereits seit März 2025 gesperrt. Dies stellt für die Universität eine Herausforderung dar, bietet jedoch langfristig die Möglichkeit, eine einzigartige Forschungsumgebung zu schaffen, die sowohl nationale als auch internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht.