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Neues Gen entdeckt: Fanconi-Anämie gefährdet Kinder stärker als gedacht!

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg hat ein neues Gen identifiziert, das zur Fanconi-Anämie (FA) führt. Mit dieser Entdeckung wird das Verständnis über die genetischen Ursachen dieser seltenen Erbkrankheit, die sich durch angeborene Fehlbildungen und fortschreitendes Knochenmarkversagen äußert, erweitert. FA ist zudem mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden, insbesondere für Blut- und Schleimhautkrebs, und wird durch Mutationen in 22 bekannten FANC-Genen verursacht. Das neu entdeckte Gen, FAAP100, wurde am Institut für Humangenetik der Universität identifiziert und könnte entscheidende Informationen für die Diagnosestellung und genetische Beratung liefern, so uni-wuerzburg.de und die in der Fachzeitschrift *The Journal of Clinical Investigation* veröffentlichten Ergebnisse.

Die Funktion des FAAP100-Gens ist von zentraler Bedeutung für die Reparatur von DNA-Schäden. Mutationen in diesem Gen beeinflussen die DNA-Reparaturmechanismen, die bei FA-Patienten gestört sind, insbesondere bei chemischen Vernetzungen des DNA-Doppelstrangs. Diese Störungen können schwerwiegende Folgen haben, da Fehler im Erbgut, die durch Umwelteinflüsse und zellinterne Prozesse entstehen, nicht angemessen repariert werden. Dies kann zu verschiedenen Erkrankungen, einschließlich Krebs, führen, wie auch gesundheitsforschung-bmbf.de hervorhebt.

Bedeutung der Entdeckung

FAAP100 wird nun als FANCX in die Liste der genetischen Ursachen der Fanconi-Anämie aufgenommen. Diese Erkenntnisse unterstützen nicht nur die klinische Diagnostik, sondern könnten auch für Patienten von großer Bedeutung sein, deren FA noch nicht diagnostiziert wurde. Laut den Forschern ist der Ausschluss von Fanconi-Anämie vor dem Beginn bestimmter Behandlungen erforderlich, was den Stellenwert dieser neuen Ergebnisse zusätzlich unterstreicht.

Die Erforschung des DNA-Reparaturprozesses ist besonders wichtig, da FA-Proteine in die Reparatur von interstrand crosslinks (ICLs) während der DNA-Replikation involviert sind. Die monoubiquitination der FANCI- und FANCD2-Proteine spielt hierbei eine Schlüsselrolle im DNA-Reparaturweg. Hierfür sind weitere Proteine, wie FANCL, notwendig, die als E3-Ubiquitin-Ligase fungieren. Veränderungen oder Defizite in irgendeinem Untereinheit des FA-Kernkomplexes können direkt zu Fanconi-Anämie führen, weshalb diese Studien eine tiefere Einsicht in die genetischen Grundlagen der Krankheit bieten, wie auch fanconi.org anmerkt.

Zukünftige Forschung

Zusätzlich zu den neu gewonnenen Erkenntnissen plant das Forschungsteam, die Verbindung zwischen Fanconi-Anämie und erblichen Krebserkrankungen weiter zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der möglicherweise bestehenden Rolle der FANCX-bedingten Krankheitsform bei ungeklärten Fehlgeburten, die im Rahmen weiterer Forschungsprojekte beleuchtet werden soll.

Die Zusammenarbeit umfasst Forschungsgruppen aus den USA, wie das National Institutes on Aging sowie die University of Miami und das National Human Genome Research Institute. Die Finanzierung erfolgt durch den Schroeder-Kurth-Fonds und das Bundesministerium für Bildung und Forschung, was die Relevanz und den Umfang dieser internationalen Forschung unterstreicht.

Insgesamt zeigt die Entdeckung des FAAP100-Gens und die Erkenntnisse über die Funktionsweise der FA-Proteine die Notwendigkeit einer fundierten genetischen Beratung und einer verbesserten medizinischen Betreuung für betroffene Familien. Der Epidemiologe Professor Christian Peter Kratz betont die Bedeutung solcher Forschungsergebnisse für die individuelle Beratung und Unterstützung der Betroffenen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-wuerzburg.de
Weitere Infos
fanconi.org
Mehr dazu
gesundheitsforschung-bmbf.de

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