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Neues Verfahren zur Blutdrucksenkung: Renale Denervation begeistert Experten!

Am 17. Mai 2025, anlässlich des Welthypertonietages, richtet die Medizinische Klinik 4 des Uniklinikums Erlangen ihren Fokus auf das Thema Bluthochdruck, insbesondere bei Dialysepatienten. In Deutschland sind etwa 90.000 Menschen auf Dialyse angewiesen, und viele von ihnen sind von Bluthochdruck betroffen. Der Einsatz der renalen Denervation (RDN) könnte entscheidend sein, um den Blutdruck und das kardiovaskuläre Risiko bei diesen Patienten zu senken. Erste Behandlungen mit RDN haben bereits begonnen, und das Klinikteam unter der Leitung von Dr. Dennis Kannenkeril sucht weitere Teilnehmer für eine geplante Folgestudie.

Bluthochdruck, zusammen mit Diabetes, gehört zu den häufigsten Ursachen für Dialysepflichtigkeit. Während der Behandlung einer 22-jährigen Dialysepatientin, Tatevik G., wurde beobachtet, dass trotz der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten erhebliche Blutdruckspitzen auftraten. Im Dezember 2024 unterzog sie sich einer RDN, die ihren Blutdruck um 10 bis 20 mmHg senkte. Ein normaler Blutdruck wird bei etwa 120/80 mmHg betrachtet, während Werte ab 140/90 mmHg behandelt werden sollten.

Anwendung der Renalen Denervation

Die renale Denervation ist ein modernes, minimal-invasives Verfahren zur Behandlung von Bluthochdruck, das seit 2010 in der kathetergestützten Methode durchgeführt wird. Der Eingriff zielt darauf ab, die Aktivität der sympathischen Nervenfasern rund um die Nieren zu reduzieren. Dies geschieht durch einen Katheter, der über die Leisten- oder Handgelenksarterie zu den Nierenarterien geführt wird, wo überaktive Nerven verödet werden. Der Eingriff dauert etwa 40 bis 60 Minuten und erfolgt unter örtlicher Betäubung. Während dieser Zeit ist der Patient wach, und mögliche kurzzeitige Schmerzen werden mit Schmerzmedikamenten behandelt.

Bei der Durchführung von RDN wurden in klinischen Studien positive Ergebnisse erzielt. Laut einer Pilotstudie aus dem Jahr 2019 konnte der systolische Blutdruck im Durchschnitt um 20 mmHg gesenkt werden. Rund 75 % der Patienten zeigen eine deutliche Blutdrucksenkung nach dem Eingriff, die über mindestens 36 Monate anhält. Das Verfahren gilt als risikoarm, vergleichbar mit einer Herzkatheteruntersuchung, und erfordert eine interdisziplinäre Abklärung vor der Behandlung.

Voraussetzungen und Nachbehandlung

Für die RDN gibt es spezifische Patientenkriterien: So muss ein therapieresistenter Bluthochdruck vorliegen, der trotz mindestens dreier blutdrucksenkender Medikamente nicht kontrolliert werden kann. Zudem müssen sekundäre Ursachen ausgeschlossen werden, und die Nierenfunktion sollte in einem akzeptablen Bereich liegen (eGFR über 45 ml/min/1,73 m²). Das Uniklinikum Erlangen ist seit 2022 als Zentrum für Renale Denervation zertifiziert und bietet eine qualifizierte Nachsorge. Diese umfasst regelmäßige Nachuntersuchungen im ersten Jahr, um den Behandlungserfolg und eventuelle Anpassungen der Medikation zu überprüfen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die renale Denervation eine vielversprechende Therapieform für Dialysepatienten mit behandlungsresistentem Bluthochdruck darstellt. Da Bluthochdruck in der Bevölkerung häufig zu kardiovaskulären Komplikationen führt, sind weitere Studien und die gezielte Suche nach Probanden, wie sie FAU unterstreicht, von großer Bedeutung für die medizinische Forschung und Patientenversorgung. Experten fordern zudem eine Ausweitung der Therapiemöglichkeiten und die Zertifizierung qualifizierter Zentren in Deutschland.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fau.de
Weitere Infos
uks.eu
Mehr dazu
ndr.de

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