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Neues von der Forschung: Spannende Fellows am Max-Weber-Kolleg!

Am 14. Oktober 2025 hat das Max-Weber-Kolleg an der Universität Erfurt mit Freude die neuen Fellows und Kollegiatinnen für das Wintersemester 2025-26 begrüßt. Unter der Leitung von Susanne Rau und Jörg Rüpke wird die Kolleg-Forschungsgruppe „Religion und Urbanität“ konsequent mit renommierten Mitglieder ergänzt, die sich den komplexen Wechselwirkungen zwischen Religion und urbanem Raum widmen.

Zu den neuen Fellows gehören unter anderem Meriam Belli, die sich mit „The Space and Place of Death in the Postcolonial City“ beschäftigt, und Thomas Blanton, dessen Forschung „Paul of Tarsus: Labor Markets, Itinerancy, and Religious Entrepreneurship“ fokussiert. Weitere bemerkenswerte Beiträge sind die Arbeiten von Duane Corpis über die Auswirkungen der protestantischen Wohltätigkeitsnetzwerke von der Reformation bis zur internationalen Protestantisierung im Zeitraum von 1500 bis 1800, sowie Julia Hillner, die sich mit dem Einfluss imperialer Frauen auf die religiöse Patronage in Rom von der Spätantike bis ins Mittelalter auseinandersetzt.

Forschungsprojekte und Fellowships

Die Liste der Fellows umfasst auch Prem Poddar, der sich mit „Border Cosmopolises: Himalayan Missions and Buddhism“ beschäftigt, und Benjamin Schliesser, der die Rolle urbaner Christengruppen im ersten Jahrhundert untersuchen wird. Noam Shoked wird die Transformation der israelischen Umwelt durch ultraorthodoxe Juden in seiner Arbeit zu „Haredi Landscapes“ analysieren. Auch Fathima Thesni Pokattungal bringt wertvolle Impulse in Form ihrer Dissertation zu den Handelsnetzwerken an der Malabarküste ein.

Die Forschungsgruppe für Sozialphilosophie und Gesellschaftstheorie begrüßt unter anderen Raminda Kaur, die als Distinguished Fellow ihre Gedanken zu „Ruminations: Religions, Cities and Worlds“ teilen wird, sowie Emil Sobottka, der sich der religiös motivierten politischen Beteiligung und dem Engagement von konservativen Christen in Brasilien widmet.

Auszeichnungen und laufende Projekte

Younes Nourbakhsh wird als assoziierter Fellow in seinem Projekt „Religion, Resonanz und nachhaltige Entwicklung“ auf die Resonanztheorie von Hartmut Rosa zurückgreifen. Jeremy Richard, ein Doktorand, untersucht in seinem Projekt „Evil geniuses“ Fragestellungen rund um die Legitimierung und Rezeption von Wagner und West. Postdoktorandin Deborah Rinaldi widmet ihre Forschung der Wechselwirkung von sozialen Bindungen und Resonanztheorie.

Das Merian-Zentrum ICAS:MP (Metamorphoses of the Political) in Delhi hat mit Yasmeen Arif und Anshu Malhotra zwei Distinguished Fellows, die sich mit Identität und Raum in Delhi vom Jahr 1947 bis zur Gegenwart beschäftigen.

Zusätzlich bringt die Internationale Graduiertenschule „Resonant Self-World Relations“ mit Lara Bortolusci Leporati interessante Perspektiven zu dem Thema „Critique of alienation“ in urbanen Kontexten hervor. Im Sonderforschungsbereich „Strukturwandel des Eigentums“ forschen Jaivir Singh und Solomon Benjamin zu den gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen von Eigentum und Territorium.

Eines der herausragenden Projekte ist das ERC-Advanced Grant „(De)Colonizing Sharia?“ unter der Leitung von Irene Schneider, das mehrere Fellows umfasst, die sich mit dem Einfluss kolonialer Regelungen auf islamisches Recht beschäftigen. Darunter befinden sich Dilyara Agisheva und Viktor Forian-Szabo, deren Arbeiten sich auf die rechtlichen Herausforderungen im Kontext des Pahlavi Iran sowie der religiösen Sekularisierung im Osmanischen Reich konzentrieren.

Hartmut Rosa und Jörg Rüpke, die Direktoren des Max-Weber-Kollegs, haben in ihren Eröffnungsansprachen die neuen Kolleg*innen willkommen geheißen und die Bedeutung ihrer Forschungsbeiträge für das Verständnis von Religion und Urbanität betont.

Diese Neuzugänge verkörpern eine faszinierende Vielfalt von Perspektiven und Fachgebieten, die zur tiefen und differenzierten Auseinandersetzung mit dem Thema Religion in urbanen Räumen beitragen sollen. Die Universität Erfurt und das Max-Weber-Kolleg betonen damit ihr Engagement für interdisziplinäre Forschung, die sowohl die Gegenwart als auch die Geschichte urbanen Lebens beleuchtet.

In Anbetracht der Entwicklungen im Bereich Religion und Urbanität ist das Max-Weber-Kolleg gut aufgestellt, um als führende Institution in diesem Forschungsfeld zu agieren. Die neue Kohorte an Fellows und Doktoranden wird voraussichtlich starken Einfluss auf die wissenschaftliche Diskussion der kommenden Jahre haben.

uni-erfurt.de berichtet, dass die Vielfalt der Projekte nicht nur die historische Perspektive beleuchtet, sondern auch aktuelle soziale Herausforderungen in den Fokus rückt. In einer Welt, die zunehmend komplexer und vernetzt ist, wird die Auseinandersetzung mit Religion und deren Einfluss auf urbane Räume nach wie vor von zentraler Bedeutung sein.

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Beste Referenz
uni-erfurt.de
Weitere Infos
degruyterbrill.com

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