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Nobelpreisträgerschar trifft junge Forscher: Zukunft der Chemie am Bodensee!

Am Bodensee trafen sich kürzlich 33 Nobelpreisträger und Nobelpreisträgerinnen mit über 600 jungen Wissenschaftlern aus aller Welt. Der Anlass war die 74. Nobelpreisträgertagung für Chemie, die Anfang Juli in Lindau stattfand. Zu den Teilnehmern gehörten auch Dr. Alessandro Innocenti und Dr. Adriana Sacristán Martín, Nachwuchsforschende aus Ulm, die von den bedeutendsten Köpfen der Fachwelt inspiriert wurden und neue Karriereperspektiven erkunden konnten. Uni Ulm berichtet, dass während der Tagung 18 junge Chemikerinnen und Chemiker aus 13 Ländern die Universität Ulm besuchten, um sich über Karrieremöglichkeiten im Exzellenzcluster POLiS und im Sonderforschungsbereich CataLight zu informieren.

Innocenti, der Postdoc am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ist, forscht an Lithium-Ionen-Batterien. Seine Teilnahme an dem Treffen bot ihm die Möglichkeit, Nobelpreisträger Stanley Whittingham und Akira Yoshino zu treffen, die beide entscheidend an der Entwicklung dieser innovativen Technologie beteiligt waren. Innocenti hat Energieingenieurwesen am Politecnico di Milano studiert und promovierte anschließend am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Auch seine Kollegin Adriana Sacristán Martín, die am Institut für Organische Chemie I unter Professor Max von Delius arbeitet, trat mit der gleichen Neugierde und Zielstrebigkeit auf. Sie hat Chemie an der Universität Valladolid studiert und sich ebenfalls promoviert.

Ein Blick auf die Lithium-Ionen-Technologie

Anknüpfend an die Arbeiten von Whittingham, Goodenough und Yoshino ist die Bedeutung der Lithium-Ionen-Batterien nicht zu unterschätzen. Diese Batterien revolutionierten seit ihrer Markteinführung im Jahr 1991 unser Leben und stellten die Grundlage für eine Welt ohne fossile Kraftstoffe dar. Der Chemienobelpreis 2019 wurde diesen drei Wissenschaftlern für ihre Beiträge zur Entwicklung dieser Technologie verliehen. Die Gesamtpreisverleihung, die am 10. Dezember 2019 stattfand, war mit 830.000 Euro dotiert. John B. Goodenough, der älteste Nobelpreisträger, wurde für seine Entdeckungen gewürdigt, die die Effizienz der Batterien maßgeblich steigerten.

Die Innovation der Lithium-Ionen-Batterien beruht auf einem komplexen Zusammenspiel chemischer Prozesse. Stanley Whittingham explorierte Supraleiter und entdeckte die Verwendung von Titandisulfid als innovative Kathode, was die Interkalation von Lithiumionen ermöglichte. Goodenough fand 1980 heraus, dass Kobaltoxid mit diesen Ionen eine Spannung von bis zu vier Volt erzeugen kann. Akira Yoshino machte schließlich 1985 die erste kommerziell nutzbare Lithium-Ionen-Batterie möglich, indem er Petrolkoks für die Anode einsetzte und damit die explosiven Eigenschaften von Metall-Lithium überwinden konnte. Die Zeit hebt hervor, dass die Fähigkeit dieser Batterien, Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern, die Grundlage für nachhaltige Energielösungen legt.

Karrierechancen in Ulm

Nach ihrer Teilnahme an der Nobelpreisträgertagung erhielten die 18 Doktoranden und Postdocs aus verschiedenen Ländern die Gelegenheit, die Universität Ulm zu besuchen. Der große Zuspruch an Informationen über die Ulmer Batterieforschung und die Photokatalyse führte zu einem engen Zeitplan für Laborführungen. Chemie.de hebt hervor, dass die Besucher von der modernen Ausstattung und den innovativen Forschungsansätzen in Ulm beeindruckt waren. Es besteht die Möglichkeit, dass einige von ihnen ihre wissenschaftliche Laufbahn an der Universität fortsetzen werden, was sowohl für die Institution als auch für die Forschenden von großem Gewinn sein könnte.

Insgesamt zeigt das Engagement der jungen Wissenschaftler in Lindau und die anhaltende Bedeutung der Lithium-Ionen-Batterieforschung auf, wie wichtig neue Ideen und der Austausch von Wissen für eine nachhaltige Zukunft sind.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-ulm.de
Weitere Infos
zeit.de
Mehr dazu
chemie.de

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