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Notfallmedizin 2025: Revolution im Rettungsdienst gefordert!

Am 8. Oktober 2025 wurde das neue „Eckpunktepapier 2025 zur notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung in der Präklinik und der Klinik“ veröffentlicht. Herausgeber ist Prof. Dr. Hartwig Marung, der den Studiengang Rescue Management an der Medical School Hamburg (MSH) leitet und am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck tätig ist. Dieses Eckpunktepapier stellt die aktualisierte Version des vorherigen Dokuments aus dem Jahr 2016 dar, welches als der am häufigsten zitierte Artikel in der Zeitschrift „Notfall und Rettungsmedizin“ gilt. Die in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen fanden bereits Eingang in Stellungnahmen des Sachverständigenrats für das Gesundheitswesen sowie in diverse Gesetzgebungsverfahren, wie medicalschool-hamburg.de berichtet.

Die Entwicklungen im Rettungsdienst der letzten Jahre zeigen deutlich, dass der Bedarf an fundierten Reformen dringlicher denn je ist. Die Einsatzzahlen im Rettungsdienst sind über das letzte Jahrzehnt hinweg kontinuierlich um etwa 4 Prozent pro Jahr gestiegen. Die COVID-19-Pandemie hat zusätzlich zu den bereits bestehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen geführt, wodurch die Belastungen im Rettungsdienst weiter zugenommen haben. Fachleute und Interessenvertretungen argumentieren zunehmend für eine grundlegende Reform der Notfallversorgung, um den steigenden Anforderungen und dem demografischen Wandel gerecht zu werden.

Herausforderungen im Rettungsdienst

Die komplexen Herausforderungen umfassen insbesondere das Personalmanagement sowie die erhöhten medizinischen und technischen Anforderungen. Der demografische Wandel führt zu einer steigenden Anzahl älterer, multimorbider Patienten, was die Ansprüche an den Rettungsdienst weiter erhöht. Darüber hinaus hat die Einführung des Notfallsanitätergesetzes (NotSanG) im Jahr 2014 die Rolle des Notfallsanitäters maßgeblich verändert. Notfallsanitäter besitzen erweiterte Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, eigenständig bestimmte medizinische Maßnahmen durchzuführen, was die bisherigen Aufgaben von Notärzten teilweise entlastet. Laut dgpm-online.org erfordert dies jedoch auch eine Anpassung in der Ausbildung und eine Professionalisierung des Rettungsdienstmanagements.

Ein signifikanter Fachkräftemangel prägt die aktuelle Situation im Rettungsdienst. Hohe Fluktuation und unzureichende Weiterbildungsmöglichkeiten tragen zur Erschöpfung des bestehenden Personals bei. Zudem ist die Digitalisierung im Rettungsdienst nur unzureichend vorangeschritten, obwohl bereits einige digitale Innovationen implementiert wurden. Die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen variieren stark zwischen den Bundesländern, was eine bundesweite Qualitätsicherung erschwert.

Der Weg in die Zukunft

In Anbetracht der Vielzahl an Herausforderungen wird eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unerlässlich, um evidenzbasierte Lösungen zu entwickeln. Zukünftige Entwicklungen im Rettungsdienst erfordern neue Qualifizierungsmodelle für Notärzte und Rettungsdienstpersonal, die sowohl die erforderlichen theoretischen als auch praktischen Fähigkeiten vermitteln. Es bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse aus dem neuen Eckpunktepapier zeitnah in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, um die Qualität der notfallmedizinischen Versorgung in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Die Forschung im Bereich Rettungsdienst ist zudem unterentwickelt, was die dringende Notwendigkeit von Studien und Datensammlungen unterstreicht, um künftige Herausforderungen zu bewältigen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
medicalschool-hamburg.de
Weitere Infos
dgpm-online.org
Mehr dazu
pmc.ncbi.nlm.nih.gov

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