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Nürnberg feiert: Schulgeschichtliche Sammlung wird Teil des UNESCO-Erbes!

Am 8. Mai 2025 wurde die schulgeschichtliche Sammlung des Schulmuseums, das als Gemeinschaftseinrichtung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Stadt Nürnberg betrieben wird, in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen. Dies markiert nicht nur einen Meilenstein für die FAU, sondern auch für den Bereich der historischen Bildung in Deutschland. Laut fau.de gehören zu dieser Sammlung über 4.500 Werke von Schulkindern, die zwischen 1924 und 1929 unter dem reformpädagogischen Lehrer Wilhelm Daiber an der Volksschule Stein unterrichtet wurden.

Die Werke der Sammlung sind nicht nur bedeutende Kunstwerke, sondern auch ein beeindruckendes Dokument künstlerischer Entwicklungen und kinderlicher Wahrnehmung in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Die Zeichnungen zeigen eine Vielzahl von Motiven, darunter Szenen mit Unterseebooten, Tieren und Märchen. Die Sortierung und Beschriftung der Arbeiten ermöglicht es, die Entstehungszeit, das Alter und das Geschlecht der Kinder nachzuvollziehen, was den Forschern tiefere Einblicke in die Reformpädagogik der 1920er Jahre gibt.

Bedeutung der Sammlung

FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König würdigten die Bedeutung dieser Sammlung für das historische Lernen und den Empathieaufbau unter Schülern. Cornelia Trinkl, Schulreferentin, betonte, dass die Sammlung nicht nur als historisches Zeugnis, sondern auch als Lernressource für zukünftige Generationen von Bedeutung sei. Dr. Mathias Rösch, der Leiter des Museums, hob den hohen Wert der schulgeschichtlichen Sammlungen hervor, die für wissenschaftliche Forschung im Archiv in Nürnberg zugänglich sind.

Die Entscheidung, die Sammlung ins UNESCO-Weltdokumentenerbe aufzunehmen, wurde nicht im luftleeren Raum getroffen. Der Antrag hierzu wurde 2018 eingereicht, unterstützt vom Forschungsverbund IRAND. Die Einbeziehung der Sammlung in das UNESCO-Programm „Gedächtnis der Menschheit“ würdigt seit über 30 Jahren bedeutende Dokumente der Menschheitsgeschichte. Neu zu den 74 ausgewählten Dokumenten gehören auch die ersten Röntgenaufnahmen, die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds sowie der literarische Nachlass Friedrich Nietzsches in Zusammenarbeit mit der Schweiz, wie unesco.de berichtet.

Internationaler Kontext

Die neuen Einträge in das Weltdokumentenerbe unterstreichen die internationale Zusammenarbeit und den gemeinschaftlichen Einsatz zum Schutz des kulturellen Gedächtnisses. Die Zeichnungen und Schriften von Kindern und Jugendlichen, die in Kriegszeiten (1914-1950) in Europa angefertigt wurden, bieten nicht nur einen tiefen Einblick in persönliche Schicksale, sondern reflektieren auch gesellschaftliche Umbrüche. Kerstin Pürschel, Deutschlands Botschafterin bei der UNESCO, betont die Vielfalt und die verbindende Kraft dieser kulturellen Zeugnisse.

Die schulgeschichtliche Sammlung wird im Herbst 2025 in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Initiative trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung der kindlichen Kreativität und die Auswirkungen der Geschichte auf die Gesellschaft zu fördern. Sie ist somit nicht nur ein Archiv von Zeichnungen, sondern ein lebendiger Ort der Auseinandersetzung mit der Geschichte und der kulturellen Identität.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fau.de
Weitere Infos
unesco.de

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