Allgemein

„Öffentlicher Vortrag zum Bauernkrieg: Geschichte neu beleuchtet!“

Am 14. Oktober 2025 wird im Vortragssaal des Landschaftshauses am Gothaer Schloßberg ein öffentlicher Abendvortrag unter dem Thema „Der Bauernkrieg zwischen Wissenschaft und Instrumentalisierung“ stattfinden. Der Vortrag wird von Prof. Dr. Gerd Schwerhoff gehalten, einem Seniorprofessor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Technischen Universität Dresden. Der Eintritt zu der Veranstaltung, die um 18 Uhr beginnt, ist frei. Verantwortlich für die Durchführung sind das Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt und die Thüringer Landeszentrale für politische Bildung. Schwerhoff ist bekannt für seine umfassenden Arbeiten zur Geschichte des Deutschen Bauernkriegs und hat 2024 ein neues Buch mit dem Titel „Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden Handlung“ veröffentlicht, das als Standardwerk bei C.H. Beck gilt.

Die Relevanz des Themas wird durch die bevorstehenden Jubiläumsaktivitäten im Jahr 2025 verstärkt. Zahlreiche Publikationen, Ausstellungen und öffentliche Events sind geplant, um das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Der Vortrag wird sich mit unterschiedlichen Deutungen des Bauernkriegs von 1525 beschäftigen und diese in den Kontext ihrer Quellen stellen. Außerdem wird die Instrumentalisierung des Aufstands und neue Interpretationen des Geschehens im Vergleich zu älteren Mustern zur Sprache kommen.

Hintergrund des Bauernkriegs

Der Deutsche Bauernkrieg (1524-1526) war eine Serie von Aufständen, die in Deutschland von Bauern, Städtern und Bergleuten aus ökonomischen und religiösen Gründen initiiert wurden. Die Unruhen begannen im süddeutschen Raum und breiteten sich rasch auf Thüringen, Sachsen, Franken, Tirol und die Schweiz aus. Die Bauern formulierten dabei mit den Zwölf Artikeln von Memmingen 1525 erstmals Forderungen, die als frühe Menschenrechtsformulierung gelten. Trotz ihrer Bestrebungen wurden die Aufstände von den Grund- und Landesherren brutal niedergeschlagen, was zu einem hohen Verlust an Menschenleben führte; Schätzungen zufolge kamen zwischen 70.000 und 75.000 Menschen ums Leben.

Die Ursachen dieser Aufstände sind vielfältig. Armut, soziale Ungerechtigkeit und Missstände im Adel und Klerus trugen zu den Spannungen bei. Beträchtliche Teile der dörflichen Oberschicht, darunter Schultheiße und Handwerker, unterstützten die Aufstände. Die Hauptforderungen umfassten die Wiederherstellung alter Rechte, die Milderung von Lasten sowie die Abschaffung der Leibeigenschaft. Teilweise war auch die Kirche von Missständen betroffen, während das Bürgertum Reformbestrebungen vorantrieb.

Schwerhoffs Wissensvermittlung

Prof. Dr. Gerd Schwerhoff wird in seinem Vortrag die vielschichtigen Deutungen des Bauernkriegs erörtern. Dabei passt Schwerhoff in seinem Buch die zahlreichen Ereignisse zu einem großen Panorama zusammen und gibt auf diese Weise einen tiefen Einblick in die Komplexität des Aufstands.C.H. Beck beschreibt seine Arbeit als äußerst gelungene Neuinterpretation, die reich an Details ist und als Standardwerk gelten könnte.Die Süddeutsche Zeitung hebt die bewundernswerte Umsicht in der Präsentation hervor und betont, dass Schwerhoff mit seinem Werk ein tiefgehendes Bild der Ereignisse entwirft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der bevorstehende Vortrag nicht nur der Wissenschaft dient, sondern auch die gesellschaftliche Bedeutung des Bauernkriegs für die heutige Zeit reflektiert. Die Veranstaltung ist somit ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über soziale Gerechtigkeit, Reformbedarf und die Geschichte der sozialen Bewegungen in Deutschland.

Für mehr Informationen über die Veranstaltung und die Arbeiten von Prof. Dr. Gerd Schwerhoff besuchen Sie die Seiten des Forschungszentrums Gotha und Wikipedias Artikel zum Deutschen Bauernkrieg.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-erfurt.de
Weitere Infos
chbeck.de
Mehr dazu
de.m.wikipedia.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert