
Die Filmbranche steht vor einer entscheidenden Phase, in der die Repräsentation von ostdeutschen Perspektiven in den Mittelpunkt gerückt wird. Eine umfassende Umfrage, die am 13. März 2025 gestartet wurde, soll dazu beitragen, den Stand der Chancengleichheit für Filmschaffende aus Ost- und Westdeutschland zu ermitteln. Ziel ist es, die Sichtbarkeit und Authentizität ostdeutscher Perspektiven auf Leinwand und Bildschirmen zu verbessern. Die Umfrage wird in Zusammenarbeit zwischen dem Produzent*innenverband und Goldmedia durchgeführt und endet am 17. März 2025.
Filmschaffende aus allen Bereichen sind eingeladen, ihre Einschätzungen zu den Themen aus einem Fragebogen abzugeben. Darin werden sowohl positive Aspekte als auch Herausforderungen in der Repräsentation behandelt. Zudem wird gefragt, inwiefern ostdeutsche Perspektiven in den Medien reflektiert werden und welche Hürden beim Einstieg und Karriereaufbau bestehen. Die Umfrage dauert etwa zehn Minuten, und die gesammelten Daten werden anonym und vertraulich behandelt. Die Ergebnisse sollen in aggregierter Form veröffentlicht werden.
Fokus auf Repräsentation und Unterstützung
Ein wesentlicher Bestandteil der Umfrage ist die Identifikation des Bedarfs an spezifischer Unterstützung für ostdeutsche Filmschaffende. In Anbetracht der Diskussionen über Repräsentation in der gesamten Filmindustrie sind diese Aspekte von großer Wichtigkeit. Die Initiative wird unter anderem von Netflix unterstützt, was verdeutlicht, dass große Akteure der Branche ein Interesse an Diversität und Inklusion haben.
Die Relevanz dieser Umfrage wird nicht nur in Deutschland, sondern auch international gesehen. Die Academy Awards führen ab 2024 neue Regelungen ein, um Repräsentation und Diversität in der Filmindustrie weiter zu fördern. Um in der Kategorie „Bester Film“ nominiert zu werden, müssen Filme mindestens zwei von vier Kriterien erfüllen. Dazu gehören unter anderem die Repräsentation auf dem Bildschirm sowie der Zugang zur Industrie.
- Standard A: Repräsentation auf dem Bildschirm, in Themen und Narrativen.
- Standard B: Kreative Führung und Projekt-Team.
- Standard C: Zugang zur Industrie.
- Standard D: Publikumsentwicklung.
Diese neuen Kriterien sind Ausdruck des Bemühens, diskriminierten Minderheiten in einer Branche, die oftmals von weißen alten Männern dominiert wird, mehr Chancen zu geben. Kritiker der neuen Regelungen bemängeln jedoch, dass die Repräsentation häufig erzwungen wirkt und nicht im Einklang mit dem Film-Plot steht. Beispiele wie die Szene in „Avengers Endgame“ wurden als unrealistisch kritisiert.
Die laufende Umfrage zur Repräsentation ostdeutscher Perspektiven kommt zu einem integralen Zeitpunkt, an dem die gesamte Branche auf die Notwendigkeit von Diversität und Repräsentation aufmerksam gemacht wird. Filmschaffende, die an einer Teilnahme interessiert sind, können sich bei Lena Mackuth oder Emilio Gärtner von Goldmedia melden. Ihre Einschätzungen werden dazu beitragen, die Sichtweise und die Herausforderungen ostdeutscher Künstler zu reflektieren und eine bedeutende Grundlage für die Zukunft der Filmindustrie zu schaffen.
Weitere Informationen über die Umfrage sind auf den Webseiten von Filmuniversität, Das Wissen sowie Media Bubble zu finden.