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Ostsee im Fokus: Geopolitische Spannungen und Ukraine-Konflikt eskalieren!

Am 13. Juni 2025 hat die Universität Greifswald von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Zusage für eine zweite viereinhalbjährige Förderphase des Internationalen Graduiertenkollegs 2560 „Baltic Peripeties“ erhalten. Dieses Kolleg widmet sich der Untersuchung, wie Erzählverfahren und Narrative die Wahrnehmung historischer und aktueller Wendepunkte im Ostseeraum prägen. In Zeiten geopolitischer Spannungen und Konflikte, die insbesondere durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verstärkt wurden, erhält diese Forschung besondere Bedeutung.

Die Universität arbeitet in diesem Rahmen mit internationalen Partnern zusammen, darunter die Universitäten Tartu (Estland) und NTNU Trondheim (Norwegen). Fächer wie Baltistik, Fennistik, Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaft, Skandinavistik, Ukrainistik und Philosophie sind im Kolleg vertreten. Die Forschung analysiert insbesondere die Eskalation von Krisen und Konflikten, die im Ostseeraum zu beobachten sind, sowie die Brüche von Erwartungshorizonten, wobei das Wendejahr 1989 eine zentrale Rolle spielt. Diese Perspektiven sind besonders relevant in einem geopolitischen Klima, das durch hybride Bedrohungen und Militäraktivitäten geprägt ist.

Geopolitische Implikationen der Ostsee

Die geopolitische Situation im Ostseeraum hat sich rasant verändert. Laut swp-berlin.org ist die Ostsee zum bedeutendsten Schauplatz globaler Großmachtrivalität geworden. Diese Spannungen spiegeln sich in den erhöhten Militärbereitschaften der Anrainerstaaten wider, die als Antwort auf die aggressiven Handlungen Russlands, einschließlich Sabotageakten und Drohnenangriffen, ihre Streitkräfte mobilisieren.

Die NATO-Planungen für die Region werden regelmäßig überarbeitet, um die Verteidigung der baltischen Staaten zu stärken. Dies geschieht insbesondere im Kontext der militärischen Unterstützung für die Ukraine, die über die baltischen Länder erfolgt. Zudem ist die Ostsee entscheidend für die Seewege, die den Handel, insbesondere für Finnland, sichern. Die militärische Präsenz und die strategische Bedeutung der Ostsee erlangten durch den Beitritt Schwedens und Finnlands zur NATO zusätzliche Dimensionen, während alle Ostseeanrainer außer Russland NATO-Mitglieder sind.

Wissenschaftliche Perspektiven und Ansätze

Die zweite Förderphase des Graduiertenkollegs wird narratologische, diskurslinguistische und empirische Ansätze weiterentwickeln, um Dynamiken des Umbruchs im Ostseeraum zu verstehen. Die Ergebnisse der ersten Förderphase haben bereits tiefgreifende Zusammenhänge zwischen ästhetischen und sprachgeschichtlichen Umbrüchen sowie regionalen politischen Umbrüchen aufgezeigt. Prof. Dr. Katharina Riedel, Rektorin der Universität Greifswald, bezeichnete die Bewilligung als großen Erfolg und Signal für die geisteswissenschaftliche Forschung.

Besonders im Hinblick auf die Erinnerungskultur und die kritische Erforschung von Narrativen betont Prof. Dr. Eckhard Schumacher, Sprecher des Kollegs, die Relevanz der Forschung vor dem Hintergrund geopolitischer Herausforderungen. Bis zu 30 Promovierende werden an den drei Standorten von einem trinationalen Qualifizierungsprogramm profitieren, was die wissenschaftliche Zusammenarbeit und den Austausch fördern soll.

Dr. Alexander Waszynski, wissenschaftlicher Koordinator des Kollegs, hebt die Unterstützung für die frühe Karrierephase von Wissenschaftler*innen hervor. Ansprechpersonen für die akademische Kooperation sind unter anderem Prof. Dr. Eckhard Schumacher an der Universität Greifswald sowie Prof. Dr. Ingvild Folkvord an der NTNU Trondheim und Prof. Dr. Anti Selart an der Universität Tartu.

Die Ostsee fungiert somit nicht nur als geopolitisches Brennglas, sondern ist auch ein wichtiger Raum für wissenschaftliche Erkenntnisse und den interdisziplinären Austausch, der in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein wird. Mit einer neuen Phase der Forschung können tiefere Einblicke in die regionalen Herausforderungen, Krisen und die Rolle der Narration in der Geschichtsschreibung erwartet werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-greifswald.de
Weitere Infos
swp-berlin.org
Mehr dazu
gids-hamburg.de

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