
Die Universität Paderborn hat eine neue Partnerschaft mit dem Bad Driburger Gymnasium St. Xaver ins Leben gerufen. Diese Kooperation eröffnet Schüler*innen der Oberstufe die Möglichkeit, an einem jährlichen Workshop an der Universität teilzunehmen. Der erste dieser Workshops fand Anfang April statt und wurde von Dr. Stephan Blazy initiiert, einem Lehrer am St. Xaver Gymnasium und ehemaligem wissenschaftlichen Mitarbeiter im Paderborner „Paderborn Center for Parallel Computing“ (PC2). Hierbei handelt es sich um eines von neun bundesweiten Zentren für Nationales Hochleistungsrechnen (NHR) in Deutschland.
Der Workshop hat das Ziel, Schüler*innen in die Forschungsergebnisse der Informatik einzuführen. Während des dreitägigen Programms testeten die Teilnehmer eigens entwickelte Programme auf dem Hochleistungsrechner „Noctua 2“, der als Herzstück des HPC-Zentrums an der Universität fungiert. Dieser Rechner kommt in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zum Einsatz, von Quantenforschung bis hin zur nachhaltigen Energieerzeugung.
Relevanz für MINT-Bildung
Die Bedeutung dieser Kooperation wird von Schulleiter Antonio Burgos hervorgehoben. Er betont, dass die Partnerschaft entscheidend für die MINT-Ausrichtung seiner Schule sei. Das St. Xaver Gymnasium ist bekannt für sein ausgeprägtes MINT-Profil und gehört dem Excellence-Netzwerk „MINT-EC“ an. Außerdem spricht Prof. Dr. Matthias Bauer, Präsident der Universität Paderborn, von der Kooperation als Chance zur Gewinnung zukünftiger Studierender.
In diesem Kontext ist auch die Unterstützung und Infrastruktur von PC2 erwähnenswert. Die Einrichtung bietet umfassende Unterstützung für Forschungsprojekte, begleitet Nutzer von der Einreichung des Rechenzeit-Antrags bis zur Archivierung der Daten. Zudem werden regelmäßig Schulungen zum Umgang mit HPC-Systemen angeboten, von Grundkursen bis hin zu Fortgeschrittenenkursen zur Optimierung paralleler Programme für Softwareentwickler. Diese Initiativen tragen dazu bei, die Forschungsinfrastruktur für führende Wissenschaftler in Deutschland zu stärken und neue Technologien zu erforschen.
Das größere Rahmenwerk der MINT-Bildung
Im Rahmen der MINT-Strategie auf nationaler Ebene spielt auch der Aktionsplan des BMBF eine bedeutende Rolle. Dieser verfolgt einen ganzheitlichen und vernetzten Ansatz, um die MINT-Bildung entlang der gesamten Bildungskette zu fördern. Initiativen wie das „Haus der kleinen Forscher“ oder der Wettbewerb „Jugend forscht“ sind Teil dieses Plans. Zudem wird ein „5-Punkte-Plan für mehr MINT-Kompetenzen“ implementiert, der unter anderem Anreize für die Zusammenarbeit zwischen schulischen und außerschulischen Aktivitäten schafft.
Ein zentrales Ziel dieser Maßnahmen ist die Verbesserung der MINT-Bildungsangebote durch Austausch, Beratung und praktische Tipps. Die zentrale Anlaufstelle „MINTvernetzt“ wurde ins Leben gerufen, um diese Ziele zu erreichen, und wurde offiziell durch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek gestartet. Diese Vernetzung wird durch die Kooperation zwischen der Universität Paderborn und dem St. Xaver Gymnasium weiter gestärkt.
Diese strategischen Ansätze in der MINT-Bildung sind besonders wichtig, um den Fachkräftenachwuchs in Deutschland nachhaltig zu fördern und Schüler*innen frühzeitig für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.