
Paul Maar, ein hochgeschätzter Kinderbuchautor, dessen Werke in über 40 Sprachen übersetzt wurden, wird in Hallstadt mit einem eigenen Museum gewürdigt. Hallstadt ist der Geburtsort seiner Mutter, was den Standort des Museums zusätzlich bedeutungsvoll macht. In Zusammenarbeit mit der Universität Bamberg wird der Aufbau dieses Museums vorangetrieben. Ein Team von Studierenden der Europäischen Ethnologie hat im Februar 2025 mit der Inventarisierung von Maars Vorlass begonnen, der der Stadt Hallstadt übergeben wurde. Diese Inventarisierung wurde am 31. August 2025 abgeschlossen, wie uni-bamberg.de berichtet.
Rund 5.000 Objekte, darunter Bücher, Manuskripte, Fotos, Filmrequisiten, Sams-Puppen, Zeichnungen, Fanpost und persönliche Notizen, wurden dokumentiert. Das Feedback von Melissa Link, einer der Masterstudierenden, unterstreicht den Wert des Projekts: „Es hat meinen Berufswunsch im Museumsbereich gefestigt.“ Die Inventarisierung ist nicht nur für die museale Planung, sondern auch für die spätere Bestandsverwaltung von entscheidender Bedeutung. Prof. Dr. Heidrun Alzheimer, die das Projekt leitet, entwickelte ein Praxismodul zur Museumsausbildung für die Studierenden, die so praktische Erfahrungen in der Museumspraxis sammeln können.
Besonderheiten des Vorlasses
Der Vorlass von Paul Maar enthält zahlreiche persönliche Zeugnisse, inklusive Fotos von Lesereisen und handschriftlichen Skizzen. Besonders kurios sind die Requisiten aus dem zweiten Sams-Film von 2003, die in der Garage eines Stadtführers aufbewahrt wurden. Die Vielfalt und der Reichtum an Materialien machen diesen Vorlass zu einem wertvollen Dokument für die Kulturgeschichte der Kinderliteratur.
Die Inventarisierung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Hallstadt und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern durchgeführt. Diese gemeinsame Anstrengung zeugt von dem hohen Stellenwert, den Maars Werk sowohl in der Literatur als auch in der kulturellen Bildung hat. Die offizielle Eröffnung des Museums ist in den nächsten Jahren geplant, was das Interesse an Paul Maars Schaffen weiter intensivieren dürfte.
Öffentliche Veranstaltung im Kulturboden Hallstadt
Im Oktober 2025 wird unter dem Titel „Paul Maar und seine Welt“ eine öffentliche Veranstaltung im Kulturboden Hallstadt stattfinden. Diese Veranstaltung umfasst eine Podiumsdiskussion sowie eine Ausstellung von Paul Maars Grafiken. Paul Maar selbst wird an der Veranstaltung teilnehmen, was die Bedeutung und das öffentliche Interesse an seinem Lebenswerk verdeutlicht. Die Universität Bamberg verfolgt mit diesem Projekt auch das Ziel, das Erbe von Paul Maar für zukünftige Generationen lebendig zu halten und den Zugang zu seinen Werken zu erleichtern, wie sonntagsblatt.de ergänzt.
Zusätzlich ist die Bedeutung dieser Sammlungen im Kontext der historischen Kinder- und Jugendliteraturforschung durch die Initiativen wie jene der Universitätsbibliothek J.C. Senckenberg zu betonen. Diese besitzen unter anderem einzigartigeexemplarische Bestände, die zur Kontextualisierung und Vertiefung von Maars Einfluss auf die Kinderliteratur beitragen, wie auch sammlungen.ub.uni-frankfurt.de beschreibt.