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Philosophin Corine Pelluchon erhält Dr. Leopold Lucas-Preis in Tübingen!

Corine Pelluchon, eine renommierte französische Philosophin, wurde am 13. Mai 2025 in der Alten Aula der Universität Tübingen mit dem Dr. Leopold Lucas-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und gilt als die höchste Auszeichnung der Universität. Er wird von der Evangelisch-Theologischen Fakultät verliehen und ehrt das Andenken an Dr. Leopold Lucas, der 1943 im KZ Theresienstadt starb. Die Preisverleihung fand in einem feierlichen Rahmen statt, bei dem sich unter den Gästen auch Dr. Frank Lucas, der Sohn des Stifters, befand.

Pelluchon wurde für ihre herausragenden Beiträge zu den Themen Tierwohl, Klimakrise und pluralistische Demokratie geehrt. In ihren Arbeiten plädiert sie für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mitwelt und betont die Fragilität der Demokratie. Rektorin Karla Pollmann lobte sie für ihr inspiriertes und herausforderndes Werk, das menschliche Verletzlichkeit mit einer tiefen Verantwortung für die Umwelt verbindet. Pelluchon ist Professorin für politische Philosophie und angewandte Ethik an der Université Gustave Eiffel in Paris und wurde für ihren Einsatz für diese zentralen Themen mehrfach ausgezeichnet, einschließlich ihrer Würdigung als Ritterin der französischen Ehrenlegion.

Die Herausforderung der Klimakrise

In ihren jüngsten Arbeiten und Publikationen fordert Pelluchon dazu auf, in Zeiten der Klimakrise Hoffnung zu finden. Laut nzz.ch sind die aktuellen Klimaextreme wie Hitze, Stürme und Überschwemmungen nicht überraschend, sondern Teil einer fortwährenden ökologischen Krise. Sie hat selbst unter den Belastungen von Öko-Angst und Depressionen gelitten und möchte Menschen ansprechen, die ähnliche Gefühle empfinden.

Pelluchon hebt hervor, dass Depression im Kontext der Klimakrise ein oft tabuisiertes Thema ist. Sie unterscheidet zwischen der allgemeinen Depression und dem, was sie als „Öko-Depression“ bezeichnet. Letztere entspringt aus einer tiefen Liebe zur Welt und einem Gefühl der Hilflosigkeit angesichts ökologischer Herausforderungen. Ihre neuen Werke, darunter „Die Durchquerung des Unmöglichen. Hoffnung in Zeiten der Klimakatastrophe“ und „Verbessern wir die Welt! Die Sorge für Mensch, Tier und Natur“, beleuchten diese Themen und fordern eine realistische Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen ökologischen Situation.

Ein Preis für die Zukunft

Zusätzlich zur Ehrung Pelluchons wurde Dr. Bahadir Eker mit dem Dr. Leopold Lucas-Preis für Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. Sein Forschungsthema „Matters of Perspective. A Theory of Deep Temporality“ befasst sich mit der Metaphysik der Zeit und den Fragen nach der Objektivität von Vergangenheit und Zukunft. Dies zeigt das Ziel des Preises, wissenschaftliche Arbeiten zu fördern, die die Beziehungen zwischen Menschen und Völkern stärken und Toleranz verbreiten.

Die Preisverleihung markiert die 50. Ausgabe dieses bedeutenden Preises, der während der Pandemie zweimal ausfallen musste. Die engagierte und vielseitige Arbeit von Pelluchon und Eker verkörpert die Werte des Dr. Leopold Lucas-Preises und bietet gleichzeitig wertvolle Impulse für eine Gesellschaft, die vor großen Herausforderungen steht.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-tuebingen.de
Weitere Infos
nzz.ch

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