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Pilze als Zukunftsmaterial: Nachhaltiger Bau im Fokus der Diskussion!

Am 11. April 2025 findet eine öffentliche Podiumsdiskussion über nachhaltige Baumaterialien unter dem Titel „What the Fungus“ statt. Organisiert von der TU Berlin, wird die Veranstaltung in der Neuköllner Oper in Berlin stattfinden und beginnt um 20 Uhr, direkt im Anschluss an die Vorstellung des Musiktheater-Stücks „GEGENGIFT“. Diese Veranstaltung gewährt Einblicke in die innovative Nutzung von Pilzen als Baustoff und wird von Prof. Dr. Vera Meyer geleitet, die an der TU Berlin forscht. Auch das Bühnenbild von „GEGENGIFT“ besteht größtenteils aus Pilzmyzel, einem Material, das sich durch seine wärmeisolierenden, leichten und wasserabweisenden Eigenschaften auszeichnet.

Die Nutzung von Pilzmaterialien in der Bauindustrie, die von Meyer und ihrem Team erforscht werden, könnte eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Materialien wie Beton und Stahl darstellen. Besonders betont Meyer die sozialen Perspektiven, die Pilzmaterialien für die Bauindustrie bieten können. Ihre Forschung zeigt, wie diese Materialien in Kombination mit natürlichen Rohstoffen wie Stroh, Sägespänen und Hanfschäben als nachhaltige Baustoffe eingesetzt werden können. Der experimentelle Baustoff, hergestellt von der TU Berlin und der Universität der Künste, bietet zahlreiche Vorteile und wird bereits in einem Theaterstück thematisiert.

Nachhaltigkeit und Innovationskraft

Die Verwendung von Pilzmyzel als Baustoff eröffnet neue Horizonte für die Bauindustrie. Dieser natürliche Rohstoff entsteht durch die fadenförmigen Zellen der Pilze, die Hyphen genannt werden. Zusammen bilden sie ein Myzel, das ein dreidimensionales Netzwerk aus organischen Materialien schafft. Durch das Wachstum des Myzels können stabile und nachhaltige Baustoffe erzeugt werden, die eine Vielzahl von Eigenschaften, wie Porösität und Elastizität, aufweisen. Diese Materialien lassen sich in verschiedene Formen bringen und durch thermische Behandlung stabilisieren.

Das Potenzial der Pilzmaterialien wird auch auf der Messe BAU, die vom 13. bis 17. Januar 2025 stattfindet, präsentiert. Hier zeigt Fraunhofer UMSICHT im Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Allianz Bau technische Anwendungsbeispiele und Exponate aus Myzelmaterial. Das Motto der Allianz, „ZukunftsMissionBau – bezahlbar.nachhaltig.sicher“, verdeutlicht den Fokus auf nachhaltige und ressourcensparende Baupraktiken.

Ein Plädoyer für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Kunst

Meyer fordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Kunst, um das volle Potenzial von Pilzmaterialien und anderen biobasierten Werkstoffen auszuschöpfen. In ihrem Essay „Back to the roots!“ im Essayband „The Divide Between Humanities and Science: Why it Matters and How it can be Repaired“, herausgegeben von Richard C. Brusca, erläutert sie diese Überlegungen. Ihre Forschung und die damit verbundenen Projekte könnten eine wegweisende Rolle für die zukünftige Bauindustrie spielen, insbesondere:

  • Technische Lösungen für klimaresilientes Bauen
  • Ressourcen- und Klimaschutz in der Bauproduktion
  • Die Entwicklung von CO₂-negativen Herstellungsverfahren

Die Podiumsdiskussion bietet daher nicht nur eine Plattform für den Austausch über nachhaltige Materialien, sondern zeigt auch auf, wie künstlerische Ansätze und wissenschaftliche Erkenntnisse zusammenwirken können, um zukunftsweisende Lösungen für die Bauindustrie zu entwickeln.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu.berlin
Weitere Infos
gebaeudeforum.de
Mehr dazu
deutsches-ingenieurblatt.de

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