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Potsdam und Sansibar: Botanische Schätze in Gefahr retten!

Der Botanische Garten der Universität Potsdam zählt zu den bedeutendsten botanischen Gärten in Deutschland. Mit seiner weltweit größten Pflanzenkollektion der Gattung Sansevieria und einer reichen Sammlung von 13.000 Pflanzenarten ist er ein wertvoller Ort für Forschung und Bildung. Dr. Michael Burkart, Kustos des Gartens, berichtete kürzlich von seiner Rückkehr von einer Forschungsreise nach Sansibar und Tansania, wo er wichtige Erkenntnisse über die dortige Flora gewinnen konnte.

Der botanische Garten in Sansibar wird aktuell mit Unterstützung aus Potsdam wiederbelebt. Dr. Burkart hebt hervor, dass der Garten eine gut sichtbare Beschilderung aufweist, jedoch dringend eine Personalstelle benötigt, um die Grundfunktionen aufrechtzuerhalten. Die gärtnerischen Tätigkeiten werden größtenteils von Ehrenamtlichen durchgeführt, was diesen Garten zu einem einzigartigen Beispiel für ehrenamtliches Engagement weltweit macht. Dennoch fehlt es an zentraler fachlicher Leitung, was die Motivation der Freiwilligen beeinträchtigt.

Forschung und Erhaltung der Sansevieria

Dr. Burkart hat auf seiner Reise nicht nur frische Namensschilder für die Pflanzen nach Sansibar gebracht, sondern auch unbeschriebene Arten entdeckt. Diese Pflanzen sind wissenschaftlich wenig erforscht, und ihr Lebensraum ist durch menschliche Aktivitäten gefährdet. Auf Pemba, einer Nachbarinsel von Sansibar, wurden etwa zehn unbeschriebene Sansevieria-Arten gefunden. Besorgniserregend ist, dass einige dieser Pflanzen in Gebieten wachsen, wo Hotelneubauten geplant sind.

Dr. Burkart und seine Partner vor Ort setzen sich aktiv für die Beschreibung dieser seltenen Arten ein. Er brachte Lebendmaterial zurück, um es in verschiedenen botanischen Gärten, unter anderem in Potsdam und in der nationalen Sansevieria-Lebendsammlung in Arusha, zu präsentieren. Ein Beleg wurde zudem an das tansanische Nationalherbarium geschickt, um die Arten dort vorzubereiten und aufzubewahren. Dr. Burkart plant, zusammen mit Einheimischen Maßnahmen zur Rettung der Pflanzen vor den Baustellen zu ergreifen.

Botanische Gärten in Deutschland

Deutschland beherbergt über 70 botanische Gärten, die vom Verband Botanischer Gärten e.V. anerkannt sind. Zu den Top 15 gehören einige der bekanntesten Gärten, die durch ihre nicht nur botanische, sondern auch kulturelle Bedeutung herausstechen. Der Palmengarten in Frankfurt etwa existiert bereits seit über 150 Jahren und wurde 2012 um einen botanischen Garten erweitert, der heute eine Fläche von etwa 19 Hektar umfasst.

  • Palmengarten Frankfurt: 13.000 Pflanzenarten, darunter Mangroven und patagonische Zypressen.
  • Herrenhäuser Gärten Hannover: Barockgarten mit über 12.000 Pflanzenarten und zahlreichen exotischen Schauhäusern.
  • Botanischer Garten der TU Dresden: pflanzensammlung seit 1815 mit etwa 10.000 Arten.
  • Loki-Schmidt-Garten Hamburg: 25 Hektar Freigelände mit Pflanzen aus verschiedenen Kontinenten.

Die Vielfalt der botanischen Gärten in Deutschland ist beeindruckend, und sie bieten nicht nur Bildungsangebote, sondern auch Erlebnis- und Erholungsräume für die Öffentlichkeit. Jede dieser Institutionen trägt zur Erhaltung und Erforschung der Pflanzenwelt bei und gibt wertvolle Einblicke in die natürliche Vielfalt unseres Planeten.

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