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Prähistorische Geheimnisse: Bronzezeitliche Kulturen der Mongolei enthüllt!

Die Bronzezeit war eine Zeit voller Veränderungen und dynamischer Prozesse in den menschlichen Gesellschaften, insbesondere in der weiten eurasischen Steppe. Eine neue interdisziplinäre Studie untersucht die prähistorische Bevölkerungsdynamik der Zentralmongolei. Diese Region, die sich von Zentralasien bis in den Osten Chinas erstreckt, war ein wichtiger Knotenpunkt für Migration und kulturellen Austausch. So zeigt die Forschung, dass es in dieser Zeit zwei genetisch und kulturell unterschiedliche Gruppen von Viehzüchtern gab, die über Jahrhunderte nebeneinander lebten, bis sie durch die Plattengrabkultur in der frühen Eisenzeit verdrängt wurden, wie uni-bonn.de berichtet.

Die erste Gruppe war im Süden und Südosten der Mongolei angesiedelt, während die zweite von der West- bis zur Zentralmongolei lebte. Diese Gruppen trafen sich im Orkhon-Tal, einer rituellen Landschaft, die von großer kultureller Bedeutung war. Ihre Bestattungspraktiken zeigen beeindruckende Unterschiede: Während die westliche Gruppe steinerne Grabhügel errichtete, bevorzugte die östliche Gruppe kleinere, sanduhrförmige Gräber.

Kulturelle und genetische Trennungen

Die Analyse der Gräber verrät, dass die westliche Gruppe ihre Toten nach Nordwesten und die östliche nach Südosten beerdigte. Humangenetische Analysen deuten darauf hin, dass sich die beiden Gruppen über 500 Jahre lang kaum genetisch vermischt haben. Mit dem Übergang zur frühen Eisenzeit, ungefähr zwischen 1.000 und 300 v. Chr., setzte eine neue Bestattungskultur mit Steinplatten ein, die die früheren Rituale der westlichen Gruppe vollständig ablöste. Diese Plattengrab-Kultur führte dazu, dass die genetischen Profile der Bestatteten keinen Bezug mehr zu den westlichen Gruppen zeigten. Schließlich verdrängte eine große Gruppe aus dem Osten die westliche Bevölkerung vollständig, sodass während der Zeit des Xiongnu-Reiches (200 v. Chr. bis 100 n. Chr.) keine Spuren der westlichen Gruppe mehr nachzuweisen sind.

Die genetischen Ursprünge der westlichen Bevölkerung lassen sich dabei teilweise auf frühe Afanasievo- und Khemtseg-Kulturen zurückführen. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass kulturelle Koexistenz nicht zwingend zu genetischer Vermischung führen muss. Diese Erkenntnisse erweitern unser Verständnis von frühen menschlichen Gesellschaften und deren sozialen Prozessen.

Die Rolle der Kaukasusregion

Zusätzlich zur Forschungsarbeit in der Mongolei hat eine Studie des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) und des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie die bedeutende Rolle der Kaukasusregion während der Bronzezeit beleuchtet. Hier war die Region ein Schmelztiegel, in dem die frühesten Viehzüchter der Steppe lebten. Über 6000 Jahre werden in dieser neuen Studie mit genetischen und archäologischen Daten abgedeckt, darunter mehr als hundert neu analysierte Individuen, um Entwicklungslinien kulturellen und demografischen Wandels zu verfolgen. Diese Forschung zeigt, dass die mobile Pastoralwirtschaft um 3500 v. Chr. in den Steppen nördlich des Kaukasus ihren Ursprung hatte.

Ein zentraler Aspekt der Studie ist die genetische Abgrenzung von Gruppen, auch während der Verbreitung kultureller Innovationen im 4. Jahrtausend v. Chr. Anhand neuer archäogenetischer Methoden werden biologische Verwandtschaft und soziale Beziehungen erforscht, was wichtige Einblicke in die Gesellschaftsstrukturen der damaligen Zeit ermöglicht. Laut derStandard.de ist die menschliche Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft angesichts ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen bemerkenswert.

Die Mobilität der Menschen und Güter in der Bronzezeit wird auch auf Konferenzen wie „Genes, Isotopes and Artefacts“ analysiert, die darauf abzielen, die Forschung über diese Periode voranzutreiben. Der Austausch von Wissen zwischen verschiedenen Fachdisziplinen hat gezeigt, dass Menschen vor drei- bis viertausend Jahren mobiler waren als oft angenommen. Mit modernen archäologischen Analysemethoden lassen sich Verwandtschaftsmuster und genetische Herkunft nun präziser rekonstruieren.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-bonn.de
Weitere Infos
dainst.org
Mehr dazu
derstandard.de

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