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Präventionsprogramm StresSOS: Ein wichtiger Schritt für Jugendgesundheit!

Heute steht die Forschung zur psychischen Gesundheit von Jugendlichen im Mittelpunkt: Eine neue Doktorarbeit von Laya Lehner an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd präsentiert wichtige Ergebnisse zur Prävention psychischer Erkrankungen. Das Thema ihrer Dissertation lautet „School-Based Prevention of Mental Illnesses in Adolescents“ und zeigt auf, dass internetbasierte Programme eine Schlüsselrolle bei der Vorbeugung solcher Erkrankungen spielen können. Ganz konkret wurde im Rahmen der Studie das Präventionsprogramm StresSOS entwickelt, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.

Die Studie basierte auf einer randomisiert kontrollierten Untersuchung mit 1118 Teilnehmern zwischen 12 und 25 Jahren. Etwa die Hälfte erhielt Zugang zu StresSOS, während die andere Hälfte ein Placebo-Programm durchlief. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Nach einem Jahr waren 80 % der Teilnehmer, die StresSOS nutzten, psychisch gesund – im Vergleich zu 70 % in der Kontrollgruppe. Besonders bemerkenswert ist, dass bei aktiver Nutzung des Programms sogar 86 % der Jugendlichen psychisch stabil blieben.

Inhalte und Ziele von StresSOS

Das Programm StresSOS umfasst acht Module, die wöchentlich freigeschaltet werden. Deren Inhalte reichen von Informationen über psychische Gesundheit und Stressbewältigung bis hin zu Lebenskompetenzen, die durch Texte, Videos und Audios vermittelt werden. Jede Einheit wird durch Aufgaben und Quizze ergänzt, um das Lernen zu vertiefen.

Ein kritisches Element der Studie ist die Tatsache, dass mehr Mädchen und Schüler vom Gymnasium teilnahmen, was die Generalisierbarkeit der Ergebnisse einschränken könnte. Dennoch zeigt die Untersuchung, dass Online-Präventionsangebote zur Erhaltung der psychischen Gesundheit von Bedeutung sind. Die alarmierenden Zahlen hinsichtlich psychischer Probleme bei Jugendlichen, die zwischen 20 % und 16 % liegen, verdeutlichen den Handlungsbedarf.

Das ProHEAD-Projekt

Das Projekt ProHEAD, welches für “Promoting Help-seeking using E-technology for ADolescents” steht, bietet nicht nur die StresSOS-Anwendung, sondern auch eine umfassende Online-Unterstützung zur Gesundheitsförderung und Prävention seelischer Probleme. Das Programm ist kostenlos und jederzeit von überall zugänglich. Die Inhalte fokussieren sich auf gesundes Leben, Stressvermeidung sowie auf den Zugang zu professioneller Hilfe.

Mit einer Kooperation zwischen mehreren Standorten deutschlandweit, darunter Hamburg, Heidelberg, Leipzig, Mannheim, Marburg und Schwäbisch Gmünd, zielt ProHEAD darauf ab, Kinder und Jugendliche zu stärken. Die Initiative wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, und die Datenerhebung für das Projekt wurde im August 2023 erfolgreich abgeschlossen. Ca. 10.000 Schülerinnen und Schüler nahmen an den Erhebungen teil, von denen fast die Hälfte auch an Gesundheitsprogrammen oder professionellen Hilfsangeboten teilnahm. Aktuell befinden sich die Daten in der Auswertungsphase, und die Veröffentlichung der Ergebnisse steht bevor.

Psychische Gesundheit im Kontext der Pandemie

Die globalen Herausforderungen, insbesondere die COVID-19-Pandemie, haben die psychische Gesundheit der Jugendlichen zusätzlich belastet. Studien zeigen, dass viele junge Menschen eine Verschlechterung ihrer psychischen Gesundheit seit Beginn der Pandemie berichten. UNICEF hebt hervor, dass psychische Probleme oft im Jugendalter beginnen und viele unentdeckt bleiben. Empfohlen wird, Präventionsprogramme so früh wie möglich zu implementieren und das Stigma rund um psychische Gesundheitsdienste durch Aufklärungsarbeit abzubauen. Zudem sollten Angebote stets im direkten Dialog mit Jugendlichen entwickelt werden, um deren spezifische Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Die Forschungen und Programme wie StresSOS und ProHEAD sind entscheidend, um jungen Menschen zu helfen, psychische Belastungen zu bewältigen und einen gesunden Lebensstil zu fördern. Sie eröffnen Perspektiven, die auf die mentalen Herausforderungen einer ganzen Generation eingehen. Letztlich ist es von größter Bedeutung, ein Umfeld zu schaffen, in dem Jugendliche den Zugang zu Hilfe und Unterstützung leicht finden können, um ihre psychische Gesundheit nachhaltig zu stärken.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ph-gmuend.de
Weitere Infos
prohead.de
Mehr dazu
unicef.ch

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