
Der Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat heute Prof. Dr. Stephan Jolie einstimmig als Vizepräsident für Studium und Lehre bestätigt. Jolie wird mit 28 von 31 gültigen Stimmen (drei Enthaltungen) für eine dritte Amtszeit gewählt. Seine neue Amtszeit beginnt am 16. Januar 2026 und endet am 15. Januar 2032. Präsident der Universität, Prof. Dr. Georg Krausch, bezeichnete die Wahl als Vertrauensbeweis für Jolie, der seit dem 16. Januar 2018 das Amt des Vizepräsidenten bekleidet.
Stephan Jolie hat sich während seiner bisherigen Amtszeiten besonders auf innovative, digitale und hybride Lehr- sowie Lernszenarien konzentriert. Unter seiner Leitung hat die Universität studierendenzentrierte Studienangebote und zukunftsfähige Studiengangsstrukturen im Rahmen der „Vision Studium 2030“ entwickelt. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählt insbesondere die FORTHEM-Allianz, die neun europäische Hochschulen vereint.
FORTHEM-Allianz und ihre Bedeutung
Die FORTHEM-Allianz, zu deren Gründungsmitgliedern die JGU 2019 gehörte, umfasst insgesamt neun Hochschulen und dient der Förderung gemeinsamer Forschungsprojekte, Studiengänge und des Austauschs von Studierenden, Doktoranden sowie Lehrenden. Diese europäische Kooperation schafft eine Plattform, die mehr als 230.000 Studierende und rund 16.000 Wissenschaftler*innen integriert. Die JGU hat eine federführende Rolle in dieser Allianz übernommen und intensiviert den Austausch von Studierenden und Lehrenden. Hierbei wird Englisch zur Laborsprache.
Die zweite Förderphase des EU-Projekts FORTHEM läuft derzeit und strebt die Bildung eines europäischen Campus an. Prof. Dr. Stephan Jolie hat sich in seiner neuen Amtszeit vorgenommen, das Zertifikatsangebot weiterzuentwickeln und individuelle Bildungswege auszubauen. Des Weiteren beabsichtigt er, Formate zur Partizipation und den Austausch zur Lernraumgestaltung zu fördern.
Herausforderungen in der europäischen Hochschulbildung
Die internationale Zusammenarbeit in der Hochschulbildung bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Unterschiede in den Studiengebührmodellen und den Verwaltungssystemen der verschiedenen Länder erschweren oft die Entwicklung gemeinsamer Curricula. Die Bedeutung einer gemeinsamen Vision und das Engagement aller Beteiligten sind entscheidend, um flexible und integrative Bildungsangebote zu schaffen. Lehrende müssen bereit sein, Zeit in die Zusammenarbeit zu investieren und Verantwortung zu teilen.
Laut [Hochschulforum Digitalisierung] ist es wesentlich, gute Praktiken zu formalisieren und die unterschiedlichen nationalen Standards im Blick zu behalten. Erste länderübergreifende Curricula stellen einen Anfang dar, um studierendenzentrierte Bildungsangebote weiterzuentwickeln und den Ressourcen eines europäischen Hochschulnetzwerks zugänglich zu machen.
Stephan Jolie wurde 1965 geboren und schloss sein Studium in Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft ab. Nach seiner Promotion 1995 war er als wissenschaftlicher Assistent an der Goethe-Universität Frankfurt tätig und habilitierte sich 2004 im Fach Germanistik. Er hat verschiedene Vertretungsprofessuren innegehabt und bekleidet seit 2007 eine Professur für Literatur der älteren Epochen an der JGU.
Mit seiner Wiederwahl und den geplanten Initiativen zur Weiterentwicklung der Universität zeigt Stephan Jolie, dass die Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf einem vielversprechenden Weg in die zukünftige europäische Bildungslandschaft ist. Die Herausforderungen der modernen Hochschulbildung werden aktiv angegangen, um innovativen und international orientierten Studienangeboten zu realisieren.