
Prof. Dr. Sven Michel wurde am 21. Juli 2025 zum Präsidenten der Deutsch-Arabischen Hochschulkonferenz (DAH) gewählt. Diese Entscheidung trafen Vertreter aus 22 arabischen Botschaften in Deutschland. Seine Amtszeit wird vier Jahre bis Juni 2029 dauern.
Die DAH hat sich zum Ziel gesetzt, die wissenschaftlichen Kooperationen zwischen deutschen Hochschulen und der arabischen Welt auszubauen. Dazu gehören die Entwicklung gemeinsamer Forschungsprojekte, Studiengänge und Austauschprogramme. Prof. Michel wird dabei für die Repräsentation der DAH und die strategische Ausrichtung verantwortlich sein. Zudem wird er Partnerschaften initiieren und pflegen sowie die interkulturelle Verständigung fördern.
Engagement in der Bildungslandschaft
Prof. Michel leitet das Fachgebiet Therapiewissenschaften II an der BTU und setzt sich aktiv für die Bildungsbedürfnisse arabischer Jugendlicher und Studierender ein, insbesondere für diejenigen aus Krisenregionen. Der Raum Naher Osten und Nordafrika bietet über 500 Hochschulen und zählt rund neun Millionen Studierende. Um diese Bildungslandschaft zu stärken, unterzeichnete er im März 2025 ein Kooperationsabkommen mit der Al Zahrawi University in Kerbala, Irak. Dieses Abkommen wird Teil der neuen Medizinstrategie 2030 – Oberlausitz sein.
Um seine Ziele zu erreichen, betont Prof. Michel die Wichtigkeit einer Institution, die den Bildungsbedürfnissen arabischer Hochschulen gerecht wird. Dies wurde durch eine Vereinbarung zur engeren Zusammenarbeit mit Abdulaziz Al Mikhlafi, dem Generalsekretär der Ghorfa, untermauert. Der DAH-Vorstand sagte auch einen Besuch in der syrischen Botschaft an, um die Situation der Hochschulen in Syrien zu erörtern. Geplante Veranstaltungen umfassen ein Auftaktmeeting zu Bildungskooperationen mit syrischen und irakischen Hochschulen sowie ein Fachsymposium für Mediziner in Deutschland.
Interkultureller Austausch und zukünftige Projekte
Zusätzlich wurde im Rahmen des DAAD-Programms Hochschuldialog mit der islamischen Welt eine Winter School in Oman organisiert, die im Januar 2024 stattfinden wird. Bei dieser Veranstaltung sollen Teilnehmer aus Deutschland, Oman und Tunesien über Hochkultur und Alltagskultur sowie kulturelle Identitäten diskutieren. Diese Konferenz wird das Thema „Grenzen und Grenzüberschreitungen in literarischen Ausdrucksformen“ zum Schwerpunkt haben.
Das Projekt „Ana wa-ant“, das seit 2022 interkulturellen Dialog fördert, trägt ebenfalls zur Verbesserung der Sprachkenntnisse und zum Verständnis zwischen den Kulturen bei. Dieses Programm soll die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen aus dem deutschen und dem islamischen Raum stärken, was 21 Kooperationen mit Partnern aus 13 islamischen Ländern einschließt. Geplante Ausschreibungen für neue Projekte sind bereits für die Mitte 2024 angesetzt, mit einer Förderdauer von zwei Jahren.
Die deutsche Hochschullandschaft zeigt ein verstärktes Engagement in internationalen Hochschulkooperationen. Internationale Hochschulkooperationen zielen dabei auf den Aufbau von Studienangeboten und Fakultäten im Ausland ab. Der verabschiedete Kodex für deutsche Hochschulprojekte im Ausland legt qualitative Mindestanforderungen fest, die von allen beteiligten Hochschulen eingehalten werden müssen.