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Psychische Folgen nach Intensivstation: Neue Therapie bringt Hoffnung!

Am 21. Mai 2025 machte Prof. Konrad Schmidt, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der MHB, auf die gravierenden psychischen Folgen aufmerksam, die Intensivstationsaufenthalte nach sich ziehen können. Rund ein Fünftel der Patienten leidet Monate oder sogar Jahre nach ihrer Entlassung an posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Angesichts von jährlich über zwei Millionen intensivmedizinischen Behandlungsfällen in Deutschland stellt dies eine erhebliche Anzahl Betroffener dar. Viele dieser Patienten werden nach ihrer Entlassung in Hausarztpraxen weiterbehandelt, wobei es an Konzepten für Diagnostik und Therapie in der Hausarztversorgung mangelt, wie MHB Fontane berichtet.

Besonders besorgniserregend ist, dass die meisten Betroffenen ihre Beschwerden nicht ansprechen und lange Wartezeiten für spezialisierte Trauma-Therapien in Kauf nehmen müssen. Um diese Versorgungslücke zu schließen, wurde die PICTURE-Studie ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um eine Untersuchung, die am 21. Oktober 2018 begann und die Wirksamkeit einer Kurzform der „Narrativen Gesprächstherapie (NET)“ für Hausärzte evaluierte.

Die PICTURE-Studie

Die PICTURE-Studie hat das Ziel, die Behandlung von Patienten mit PTBS nach intensivmedizinischen Aufenthalten zu verbessern. Der Studienablauf beinhaltet die Verifizierung der PTBS-Diagnose drei Monate nach Entlassung von der Intensivstation. Insgesamt wurden 319 Patienten in die Studie aufgenommen und in zwei Gruppen randomisiert: eine Behandlungsgruppe und eine Kontrollgruppe. Die Behandlungsgruppe erhielt drei 45-minütige Therapiesitzungen innerhalb von sechs Wochen, während die Kontrollgruppe eine Standardtherapie erhielt, die an der Symptomatik orientiert war. Diese Methodik wurde in DRKS ausführlich dokumentiert.

Der Verlauf der Therapie umfasste die Erstellung einer Lebenslinie der intensivsten Erlebnisse, eine detaillierte Behandlung des Erlebens auf der Intensivstation und die Bearbeitung eines weiteren Lebensereignisses. Sechs Monate nach der letzten Sitzung konnte festgestellt werden, dass die Beschwerden der Teilnehmer signifikant reduziert waren. Prof. Schmidt ist geteilter Erstautor der in dem hochrangigen Fachjournal „British Medical Journal“ veröffentlichten Ergebnisse.

Therapeutische Ansätze und Herausforderungen

Die Narrative Expositionstherapie (NET), die in der Studie verwendet wurde, ist ein vielversprechender Ansatz zur Bewältigung von PTBS. NET zielt darauf ab, Erinnerungen und Gefühle zeitlich zu ordnen, um die emotionale Verarbeitung zu fördern. Diese Methode ist besonders wichtig, da eine frühzeitige und umfassende Behandlung durch Psychiater als entscheidend für die Überwindung von PTBS gilt. Die Behandlung erfolgt in der Regel ambulant, wobei auch klinische Aufenthalte in schweren Fällen erforderlich sein können. Zu den zentralen Therapiemethoden zählen traumafokussierende Psychotherapie sowie medikamentöse Unterstützung, wie auf Neurologen und Psychiater im Netz dargelegt.

Einige der Hauptziele der PTBS Behandlung sind die Kontrolle über ungewollt auftretende Erinnerungen, der Abbau von Begleitsymptomen wie Angst und Depressivität sowie die Integration des Traumas in die Lebensgeschichte des Patienten. Daher ist es entscheidend, dass die rechtzeitige Therapie in Arztpraxen umgesetzt wird, um die psychische Versorgung nachhaltig zu verbessern. Brandenburger Hausärzte, wie Stefan Höhne, haben bereits von der verkürzten NET profitiert, was die Ähnlichkeit der Ansätze und deren Umsetzung in der Hausarztversorgung verdeutlicht.

Insgesamt zeigt die PICTURE-Studie, wie wichtig es ist, neue Wege in der traumatischen Nachsorge zu gehen, um Patienten mit PTBS nach intensivmedizinischen Behandlungen effektiv zu unterstützen. Die erzielten Fortschritte könnten dazu beitragen, die psychische Versorgung erheblich zu verbessern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mhb-fontane.de
Weitere Infos
drks.de
Mehr dazu
neurologen-und-psychiater-im-netz.org

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