
Am 21. Mai 2025 wurden in der Stadt Regensburg zwei herausragende Wissenschaftlerinnen mit dem Regensburger Preis für Frauen in Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Dieser Preis wird alle zwei Jahre verliehen und soll exzellente wissenschaftliche und künstlerische Leistungen von Frauen fördern. Die Preisverleihung fand im Historischen Reichssaal statt und wurde von Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer persönlich durchgeführt. Laut uni-regensburg.de ist der Preis mit insgesamt 15.000 Euro dotiert, die für die Projektförderung der Preisträgerinnen verwendet werden sollen.
Die erste Auszeichnung ging an PD Dr. med. Stephanie Kandsperger, die für ihre Habilitationsschrift „Psychiatrische Notfallversorgung bei Kindern und Jugendlichen: Ergebnisse aus der klinischen Versorgungsforschung“ honored wurde. Kandsperger, die als Leitende Oberärztin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Regensburg tätig ist, hat mit ihrer Arbeit entscheidende Fortschritte in der psychiatrischen Notfallversorgung junger Patienten erzielt, was auch gesundheitspolitische Relevanz hat.
Preisträgerinnen im Fokus
Die zweite Auszeichnung erhielt Dr.-Ing. Andrea Reindl von der OTH Regensburg. Ihre Dissertation mit dem Titel „Decentralized Battery Management System for Improved Reliability and Optimized Battery Operation“ befasste sich mit der dezentralen Steuerung von Batteriesystemen und wurde in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin erarbeitet. Diese Arbeit setzt neue Maßstäbe in der Batterieforschung und hat großes Potenzial für die Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme.
Die Jury, die für die Vergabe des Preises verantwortlich ist, besteht aus verschiedenen Entscheidungsträgern, darunter der Oberbürgermeister, der Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung sowie die Rektoren der Regensburger Hochschulen. Diese Zusammensetzung soll gewährleisten, dass vielfältige Perspektiven in die Auswahl der Preisträgerinnen einfließen. Auch eine Bewertung durch Fachberaterinnen und -berater kann erfolgen, wobei die Jury wechselnde wissenschaftliche oder künstlerische Bereiche definieren kann, um stets aktuelle Themen zu adressieren, wie regensburg.de berichtet.
Der Kontext der Gleichstellung in der Wissenschaft
Die Auszeichnungen sind Teil eines größeren Rahmens, der die Sichtbarkeit und Anerkennung von Frauen in der Wissenschaft und Kunst fördern möchte. Dabei wird auf die Problematik der sogenannten „Leaky Pipeline“ hingewiesen, wo der Anteil von Frauen an Hochschulen in höheren akademischen Positionen signifikant abnimmt. Statistiken zeigen, dass der Frauenanteil unter Doktorandinnen bei 46 % liegt, während er bei Professorinnen nur noch 29 % beträgt. Hier setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Initiativen an, die jedoch erst in den kommenden Jahren vollständig Wirkung zeigen dürften. Ziel ist es, die Gleichstellung substantiv zu verbessern und den Frauenanteil in den MINT-Bereichen zu erhöhen, wie bmbf.de hervorhebt.
Zur Förderung der Gleichstellung hat das BMBF verschiedene Programme wie das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen, das sich seit 2023 in seiner vierten Phase befindet. Auch der Pakt für Forschung und Innovation in Europa unterstützt diese Bestrebungen. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Auswirkungen die aktuellen Maßnahmen auf die künftigen Generationen von Wissenschaftlerinnen haben werden.