
Am 11. Juli 2025 wurde Prof. Dr. Franz J. Gießibl, Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Physik an der Universität Regensburg, in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA) aufgenommen. Diese Wahl stellt eine bedeutende Anerkennung seiner herausragenden Beiträge zur Rasterkraftmikroskopie und Quantenphysik an Grenzflächen dar. Uni Regensburg berichtet, dass die EASA eine unabhängige, überstaatliche Organisation mit Sitz in Salzburg ist, die rund 2.000 Wissenschaftler, Künstler und Persönlichkeiten aus über 70 Ländern vereint.
Das Ziel dieser Akademie ist es, interdisziplinäre und transnationale wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie gesellschaftlichen und technologischen Fortschritt zu fördern. Prof. Gießibl sieht seine Wahl als Ansporn, die Grundlagenforschung an der Schnittstelle von Physik, Chemie und Technologie weiter voranzutreiben.
Wissenschaftliche Auszeichnungen und Forschungserfolge
Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, gratulierte Gießibl und hob dessen wissenschaftliche Forschungsstärke sowie internationale Sichtbarkeit hervor. Gießibl gilt als ein führender Kopf in der Rasterkraftmikroskopie auf atomarer Skala. Bereits in den 1990er Jahren entwickelte er die Frequenzmodulations-Rasterkraftmikroskopie (FM-AFM), die die atomar präzise Abbildung von Oberflächen revolutionierte.
Im Jahr 1995 wechselte Gießibl nach München, wo er als Unternehmensberater tätig war und den patentierten qPlus-Sensor entwickelte. Diese neuartige Sensorarchitektur für Rasterkraftmikroskope erlaubt hochauflösende Messungen in der Nähe von reaktiven Oberflächen. Zwei Jahre später kehrte er in die akademische Forschung zurück und arbeitete an der Universität Augsburg, wo er die Elektronenwolken einzelner Atome auflöste.
Nach seiner Habilitation folgten Professuren an den Universitäten Bristol und Regensburg. Gießibl wurde nicht nur für seine wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet, sondern erhielt auch mehrere renommierte Preise, darunter den Rudolf-Kaiser-Preis, den Karl-Heinz-Beckurts-Preis, den Feynman Prize in Nanotechnology und die Heinrich-Rohrer-Grand-Medal.
Aktuelle Ehrungen und Auszeichnungen
Zuletzt wurde Gießibl 2023 zum Fellow der American Physical Society ernannt und im Jahr 2024 zum International Fellow der Japan Society for Vacuum and Surface Science. Diese Ernennungen verdeutlichen seine anhaltende Präsenz und Bedeutung in der globalen Wissenschaftsgemeinschaft.
Mit der Wahl in die EASA wird Gießibl weiterhin eine wichtige Rolle in der wissenschaftlichen Landschaft einnehmen und zielt darauf ab, das Verständnis und die Anwendung von Technologien an der Schnittstelle von Physik und Chemie weiter zu fördern. IDW berichtet über die Bedeutung dieser Auszeichnung für die wissenschaftliche Gemeinschaft.