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Regensburger Studie PRISMA: Revolution in der Krebsversorgung beginnt!

Die Universität Regensburg hat am 2. Juni 2025 die bundesweite Studie PRISMA ins Leben gerufen, die sich der Verbesserung der Versorgung von Krebspatienten widmet. Diese innovative Phase-II-Studie, die vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) gefördert wird, hat das Ziel, insbesondere in ländlichen Regionen neue Versorgungsansätze zu entwickeln und zu testen. Das Projekt wird über einen Zeitraum von vier Jahren mit mehr als zwei Millionen Euro finanziert und umfasst die Zusammenarbeit mehrerer renommierter Universitätskliniken in Deutschland, darunter Würzburg, Erlangen, Augsburg, Berlin und Köln.

Die wissenschaftliche Leitung von PRISMA liegt in den Händen von Prof. Dr. Anne Herrmann, die den Lehrstuhl für Medizinische Soziologie an der Universität Regensburg innehat. Ein zentrales Anliegen der Studie ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen medizinischem Personal, Patienten und deren Angehörigen. Die Optimierung der Versorgung entlang der gesamten Behandlungskette spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Innovative Ansätze zur Patientenversorgung

PRISMA verfolgt drei zentrale Komponenten. Zum einen werden webbasierte Mikro-Lernmodule angeboten, die in Form von kurzen Videos Patienten und Angehörigen Wissen über Erkrankungen und Therapien vermitteln. Zum anderen werden soziale Verschreibungen eingesetzt, die individuelle Empfehlungen für nicht-medizinische Unterstützungsangebote beinhalten.

Ein weiteres wichtiges Element der Studie ist ein digitales Rückmeldesystem, welches eine kontinuierliche digitale Erhebung des Gesundheitszustands ermöglicht. Diese Maßnahmen sollen frühzeitig auf individuelle Bedürfnisse reagieren und die Lebensqualität der Patienten verbessern, was auch für die Entlastung des Gesundheitssystems von Bedeutung ist. Zudem ist die aktive Einbindung von Patienten vorgesehen; Vertreter von Betroffenenorganisationen begleiten das Projekt und bringen ihre Perspektiven ein.

Wie aus den Erfahrungen der letzten Jahre hervorgeht, sind Patientinnen mit hormonsensitivem Brustkrebs besonders auf zusätzliche Unterstützung angewiesen. Jährlich gibt es in Deutschland knapp 70.000 Neuerkrankungen bei Frauen. Diese Patientinnen benötigen nach einer Operation sowie Chemotherapie und Strahlentherapie oft eine längere Antihormontherapie, die das Risiko eines Rezidivs signifikant reduziert. Dennoch brechen 14 bis 50 Prozent der betroffenen Frauen die tägliche Einnahme der Medikation innerhalb der ersten zwei Jahre ab. Vor diesem Hintergrund zielt PRISMA darauf ab, die Compliance und Lebensqualität dieser Patientinnen durch die Entwicklung einer begleitenden App-Anwendung zur digitalen Nachsorge zu verbessern.

Zukunft der Krebsforschung

Auf dem 35. Deutschen Krebskongress 2022 in Berlin, der unter dem Motto „Schnittstellen zwischen Innovation und Versorgung“ stattfand, wurden zahlreiche Themen hinsichtlich der Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der Krebsmedizin erörtert. Der parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Mario Brandenburg, benannte wichtige Förderbereiche wie die Medizininformatik-Initiative, die die Schaffung von Datenintegrationszentren an Universitätskliniken vorantreibt, sowie den Aufbau von Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit, die nichtuniversitäre Anbieter an das System anbinden sollen.

Die Innovationsdynamik in der Krebsforschung ist auch durch Projekte wie das HARMONY-Projekt gegeben, das eine Vielzahl von europäischen Partnern an Bord hat, um einen großen Datenpool für hämatologische Patienten zu schaffen. Allerdings zeigt sich, dass Deutschland als Studienstandort gesunken ist und nun Rang sechs belegt, was durch hohe regulatorische Herausforderungen und die mangelnde Harmonisierung von Verträgen bedingt ist.

Insgesamt zielt die Dekade gegen Krebs darauf ab, die Heilbarkeit oder Beherrschbarkeit von Krebserkrankungen für drei von vier Patienten zu erreichen, wobei die nationale Zentren für Tumorerkrankungen von zwei auf sechs Standorte ausgebaut werden sollen. Dies alles sind Schritte, die in Kombination mit der Umsetzung von PRISMA dazu beitragen können, die zukünftige Versorgung von Krebspatienten nachhaltig zu verbessern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-regensburg.de
Weitere Infos
chec-tum.de
Mehr dazu
ncbi.nlm.nih.gov

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