
Die Universität Tübingen hat mit dem Abschluss des Sonderforschungsbereichs „RessourcenKulturen“ einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis von Ressourcen geleistet. Dieses interdisziplinäre Forschungsteam hat in den letzten zwölf Jahren über 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammengebracht, um die komplexe Beziehung zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen und der Ressourcennutzung zu erforschen. So berichtet uni-tuebingen.de, dass die Projekte unter anderem die Verwendung materieller Ressourcen wie Erdöl und Edelmetalle sowie immaterieller Ressourcen wie Wissen und religiösen Weltvorstellungen behandelten.
Die Forschungsarbeiten reichten von der Ressourcennutzung der Neandertaler bis zur modernen Bedeutung von Ressourcen in Ländern wie Indien. Die Sprecher des Forschungsbereichs, Professor Martin Bartelheim und Professor Thomas Scholten, betonen, dass die sozialen Dynamiken, die durch den Bedarf und die Nutzung von Ressourcen entstehen, zentral für die Entwicklungen in den jeweiligen Gesellschaften sind.
Kulturelle Konstruktion von Ressourcen
Eines der wesentlichen Ergebnisse des Sonderforschungsbereichs ist, dass Ressourcen kulturell konstruiert sind und nicht einfach naturgegeben. Das Team hat Modelle entwickelt, die den Zusammenhang zwischen kulturellen Vorstellungen und sozialen Entwicklungen sichtbar machen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit war entscheidend für diese Neudefinition von Ressourcen. Der Forschungsbereich lief offiziell vom 1. Oktober 2013 bis zum 30. Juni 2025. Mit der abschließenden Publikation des Buches „ResourceCultures – How Resources Affect Societies“, herausgegeben von Bartelheim et al., wird ein umfassender Überblick über die Forschungsergebnisse angeboten (ISBN: 9783752008685).
Parallel zu den Entwicklungen in Tübingen zeigt die Universität Freiburg in ihrem Fokus auf Nachhaltigkeitsforschung, dass interdisziplinäre Ansätze eine große Bedeutung haben. Laut uni-freiburg.de beinhaltet diese Forschung soziale, ökonomische und ökologische Aspekte von Nachhaltigkeit und hat sich international einen Namen gemacht. Besonders hervorzuheben ist die Gründung der Young Academy for Sustainability Research im Jahr 2021, die junge Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammenbringt, um sich mit den drängenden Fragen der Nachhaltigkeit zu beschäftigen.
Ein praxisnaher Aspekt dieser Forschung ist die Initiative Environmental Humanities, die sich aus einem ursprünglichen Forschungsschwerpunkt des FRIAS zur interdisziplinären Resilienzforschung entwickelt hat. Diese neue Forschungsgruppe zielt darauf ab, transformative Nachhaltigkeitswissenschaft in Forschung und Lehre weiterzuentwickeln.
Innovationen im Ressourcenmanagement
Ein weiterer bedeutender Akteur im Bereich Ressourcenmanagement ist der Lehrstuhl für Ressourcenmanagement an der Universität Osnabrück, wie usf.uni-osnabrueck.de berichtet. Dieser wurde im Oktober 2001 mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ins Leben gerufen, um innovative, interdisziplinäre Forschungs- und Lehransätze zu fördern. Ein wichtiger Bestandteil des Programms ist die Entwicklung adaptiver und integrativer Managementkonzepte, insbesondere im Hinblick auf Wasserressourcen.
Die Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Dynamiken von Akteursnetzwerken und die Entwicklung neuer Methoden zur partizipativen Modellentwicklung. Diese Methoden sollen dazu beitragen, komplexe raumzeitliche Dynamiken in Mensch-Technologie-Umwelt-Systemen zu verstehen. Ein Ziel ist die verbesserte Repräsentation der menschlichen Dimension in integrierten Modellen und Managementprozessen. Die agentenbasierte Modellierung dient dabei als vielversprechende Methode, um das Verhalten sozialer Entitäten zu beschreiben und soziale Lernprozesse mit Stakeholder-Gruppen zu unterstützen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Universität Tübingen als auch die Universität Freiburg sowie die Universität Osnabrück durch ihre interdisziplinären Forschungsansätze einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion über Ressourcen und Nachhaltigkeit leisten. Mit innovativen Konzepten und umfassenden Studien wird das Verständnis von Ressourcen in unserer Gesellschaft neu gestaltet.