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Revolution im Jura-Studium: KI-Tools entlasten Studierende und Richter!

Am 25. September 2025 findet an der Universität des Saarlandes eine bedeutende Veranstaltung statt, die sich mit der Integration generativer Sprachmodelle wie ChatGPT im Jurastudium beschäftigt. Professor Georg Borges vom Institut für Rechtsinformatik führt in Zusammenarbeit mit seinen Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern seit geraumer Zeit Untersuchungen zu den Potentialen dieser KI-Tools durch. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden um 18 Uhr im Gebäude B4 1, Raum 017 auf dem Campus in Saarbrücken präsentiert und zugleich live übertragen, was den Zugang zu diesen wichtigen Themen erleichtert.

Borges hebt hervor, dass KI-Tools in der Lage sind, juristische Texte auf formale Kriterien zu prüfen und relevante Nachweise zu finden. Dennoch warnt er, dass diese Technologien auch mit Fehlern behaftet sind. Ziel des Projekts ist es, sprachliche und formale Fehler in juristischen Hausarbeiten zu minimieren, sodass die Studierenden ihre Aufmerksamkeit stärker auf die inhaltliche Tiefe ihrer Arbeiten richten können.

Innovationen in der Justiz durch KI

Parallel dazu wurde in Bayern und Nordrhein-Westfalen ein neues Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das ein generatives Sprachmodell für die Justiz entwickeln soll. Diese Initiative zielt darauf ab, die Gerichte durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Legal Tech zu entlasten. In einer unterzeichneten Vereinbarung werden die spezifischen Anwendungsfälle des Generativen Sprachmodells der Justiz (GSJ) umrissen. Dazu zählen die Formulierung neuer Textbausteine, das Herausfiltern unstreitiger Sachverhalte aus Akten und der Vergleich von Schriftsätzen.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich betont, dass KI Hilfsmittel bleibt und die Verantwortung für Urteile dennoch bei den Richtern liegt. Das Projekt, das bis Ende 2026 getestet wird, profitiert von der finanziellen Unterstützung der Digitalisierungsinitiative des Bundes.

Ein weiterer Aspekt der modernen Justiz in Bayern ist die umfassende Digitalisierung. Diese umfasst die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs, der seit Juli 2021 bereits zahlreiche Videoverhandlungen ermöglicht hat. Zudem wird die E-Akte bis zum 1. Januar 2026 in 127 Standorten eingeführt.

Zusammenarbeit und Zukunftsperspektiven

Wissenschaftliche Begleitung erhalten die neuen Projekte von der Technischen Universität München und der Universität zu Köln. Besonders wichtig ist die Gründung des „Legal Tech Colab“, ein Inkubator für Start-ups im Bereich Legal Tech. Dies ermöglicht eine Vernetzung von Juristen und IT-Experten. Auch der Beruf des IT-Rechts und Legal Tech wird durch neue Ausbildungsangebote für Referendare gestärkt.

Zusätzlich wird auf die Initiativen zur Verbesserung der Strafjustiz eingegangen. Hierzu zählen Projekte zur automatisierten Erkennung von strafrechtlich relevanten Inhalten sowie zur automatisierten Anonymisierung von Urteilen.

Die zunehmende Zahl der KI-Initiativen in der deutschen Justiz ist klar erkennbar. Diese betreffen vor allem Routineaufgaben und sollen letztlich zu einer Effizienzsteigerung und Modernisierung der juristischen Abläufe führen. Die Vorstellung einer umfassenden KI-Strategie der Justiz ist für das Frühjahr 2025 geplant, die die Grundlage für eine gemeinsame Plattform für den Austausch und Einsatz von KI-Anwendungen bilden soll.

Insgesamt zeigt sich in beiden Projekten, sowohl an der Universität des Saarlandes als auch in der Justiz Bayerns und Nordrhein-Westfalens, ein abwechslungsreiches Potenzial von KI, das die Ausbildung und die Arbeit in der Rechtsprechung revolutionieren könnte. Die Herausforderung bleibt, diese Technologien effektiv zu implementieren und dabei die notwendige menschliche Aufsicht und Verantwortung zu gewährleisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-saarland.de
Weitere Infos
justiz.bayern.de
Mehr dazu
legal-tech.de

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