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Revolution in der Mikroskopie: Neuer Algorithmus beschleunigt Bildanalyse!

Am 14. Juli 2025 haben drei führende Forschende der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Lutz Ackermann, Prof. Dr. Timo Betz und Prof. Dr. Jörg Enderlein, einen bedeutenden Zuschuss des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Dieser Proof of Concept (PoC) Grant in Höhe von 150.000 Euro wird über einen Zeitraum von 18 Monaten bereitgestellt und richtet sich an Forscher mit vorheriger ERC-Förderung. Die Förderungen dienen der Unterstützung innovativer Projekte, die das Potenzial haben, bedeutende Fortschritte in Wissenschaft und Technologie zu ermöglichen.

Prof. Ackermann fokussiert sich mit seiner Förderung auf das Projekt „PhotoElectroFlow“. Hierbei handelt es sich um die Entwicklung einer umweltfreundlichen Technologie zur Synthese von Chemikalien, die Sonnen- und elektrische Energie nutzt. Das Hauptziel von PhotoElectroFlow ist die Kreation eines kontinuierlichen Elektrolyseurs, der auf photoelektrochemischer Molekularsynthese basiert.

Innovationen in der Bildanalyse

Ein weiterer Schwerpunkt von Prof. Betz ist die Entwicklung der Plattform „BiQ-Cloud“. Diese Plattform zielt darauf ab, kostengünstige Analysewerkzeuge für die biomedizinische Forschung anzubieten. BiQ-Cloud ermöglicht die Analyse von Mikroskopie-Bildern in einer sicheren Cloud-Umgebung und erfordert keine teure Software oder umfangreiche IT-Kenntnisse. Aktuell wird das System zur Analyse von Herz- und Skelettmuskeln eingesetzt und dient als Grundlage für die Gründung eines Spin-Out-Unternehmens.

Zusätzlich arbeitet Prof. Enderlein an einem innovativen Mikrochip, dem „QYieldChip“, der zur kalibrierungsfreien Messung der Lumineszenz-Quantenausbeute dient. Diese Technologie ermöglicht präzise Messungen in verschiedenen lumineszierenden Systemen und findet Anwendung in den Bereichen Bioimaging, Materialwissenschaften, Landwirtschaft und Umweltsensorik.

Fortschritte in der Mikroskopie

In der Welt der bildgebenden Verfahren hat ein internationales Team, das an der Universität Tübingen forscht, einen Algorithmus namens DECODE (DEep COntext DEpendent) entwickelt, der die superauflösende Mikroskopie revolutioniert. Diese Methode, die 2014 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde, ermöglicht detaillierte Einblicke in zelluläre und nanometrische Strukturen. Der Algorithmus verbessert die Einzelmolekül-Lokalisationsmikroskopie (SMLM), indem er die Anzahl benötigter Bilder drastisch reduziert und damit die Bildgebungsgeschwindigkeit um bis zu das Zehnfache steigert, ohne nennenswerte Verluste in der Auflösung.

Die Software zur Anwendung von DECODE ist kostenlos und einfach installierbar, was sie zu einem wertvollen Werkzeug für Forschende macht. Gleichzeitig quantifiziert DECODE die Unsicherheiten in der Lokalisierung und nutzt Deep Learning, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Dieser Algorithmus wurde in Zusammenarbeit mit dem European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg und dem Janelia Research Campus in Virginia (USA) entwickelt.

Zusammengefasst zeigt die Förderung der Universität Göttingen und die Fortschritte in der Mikroskopie, wie Innovationen in der biomedizinischen Forschung und im Bereich Bildanalyse vorangetrieben werden können. Die Entwicklungen in der Bildverarbeitung und in neuen Technologien haben das Potenzial, bedeutende Einblicke in die Grundlagen biologischer Prozesse zu gewähren, und könnten weitreichende Anwendungen in der Medizin und anderen Wissenschaftsbereichen finden. Weitere Informationen zu diesen Projekten und Technologien sind auf den Webseiten der Georg-August-Universität Göttingen, Forschungszentrum Jülich und Universität Tübingen zu finden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-goettingen.de
Weitere Infos
fz-juelich.de
Mehr dazu
uni-tuebingen.de

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