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Revolution in der Petrochemie: Auf dem Weg zur Erdölunabhängigkeit!

Die Petrochemie steht an einem Wendepunkt, da die Dringlichkeit, unabhängig von Erdöl zu werden, immer mehr in den Vordergrund rückt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat eine Forschungsgruppe unter der Leitung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit dem Wuppertal Institut und der Universität Kassel das Projekt GreenFeed ins Leben gerufen. Ziel ist es, alternative Rohstoffquellen zu erschließen und die petrochemische Industrie langfristig auf eine nachhaltige Basis zu stellen.

Im Rahmen des Projekts wurden zentrale Technologien untersucht und in einer umfassenden Technologie-Roadmap zusammengefasst. Diese Roadmap bietet wichtige Einblicke in die Möglichkeiten, wie die Branche ohne Erdöl auskommen kann. Ein besonderer Fokus lag dabei auf Technologien für das Kunststoffrecycling und deren technische Machbarkeit. Professor Dieter Stapf vom KIT betont, dass durch die Kombination von Kreislaufwirtschaft und erneuerbaren Rohstoffen chemische Produkte klimaneutral hergestellt werden können.

Rolle des chemischen Recyclings

Im Zusammenhang mit den Ergebnissen des GreenFeed-Projekts gewinnt das chemische Recycling an Bedeutung. Diese aufstrebende Technologie wird als entscheidend für die CO2-Reduzierung und als Teil einer umfassenden Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe angesehen. Laut BASF ergänzt chemisches Recycling die bestehenden Verfahren des werkstofflichen und organischen Recyclings. Es ist besonders geeignet für gemischte Kunststoffabfallströme, bei denen eine Sortierung unwirtschaftlich und oftmals unmöglich ist.

Bei diesem Verfahren werden Kunststoffabfälle in chemische Bausteine zerlegt, die anschließend für die Herstellung neuer Kunststoffe oder anderer chemischer Produkte verwendet werden. Dies ist besonders wichtig, um fossile Ressourcen einzusparen und mehr Kunststoffabfälle von Verbrennung und Deponierung abzuhalten. Die Produkte aus chemischem Recycling weisen dieselben Eigenschaften auf wie solche aus fossilen Rohstoffen, was ihre Verwendung in Anwendungen mit hohen Hygiene- oder Sicherheitsanforderungen erleichtert.

Innovationen und Zukunftsaussichten

Die Erkenntnisse, die aus dem GreenFeed-Projekt gewonnen werden, sollen in konkrete Innovationspfade für die Industrie überführt werden. Ein Industriebeirat begleitete die Forschung, und die Stakeholder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hatten die Möglichkeit, in Workshops über die Zwischenergebnisse zu diskutieren. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit könnte dazu führen, dass die petrochemische Industrie neue Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung setzt.

Zusammenfassend zeigt sich, dass chemisches Recycling mehr als nur eine Notwendigkeit ist; es stellt eine vielversprechende Ergänzung dar, um den Herausforderungen der Plastikmüllkrise entgegenzuwirken. Die Forschung von KIT, Wuppertal Institut und Universität Kassel wird als Schrittmacher angesehen, um die Petrochemie in eine defossilisierte Zukunft zu führen und den Übergang zu erneuerbaren Rohstoffen voranzutreiben.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
kit.edu
Weitere Infos
plastics-rubber.basf.com

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