
Am 2. Juni 2025 wird im Bürgerschaftssaal des Greifswalder Rathauses ein Vortrag von Prof. Dr. Christian Splieth stattfinden, der sich mit neuen Ansätzen in der Kariestherapie befasst. Unter dem Titel „Bohren oder heilen: neue Ansätze in der Kariestherapie“ wird der renommierte Zahnarzt die klassischen Konzepte der Zahnmedizin hinterfragen, bei denen Löcher im Zahn häufig durch Füllungen behandelt werden. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung, die von der Stadt Greifswald und der Universität Greifswald organisiert wird, ist frei und beginnt um 17:00 Uhr.
Traditionell gilt Karies als eine chronische Erkrankung, bei der Zähne Mineralien verlieren. Prof. Splieths Ansatz zielt darauf ab, nicht nur beschädigte Zähne zu reparieren, sondern die Kariesaktivität aktiv zu reduzieren oder durch Remineralisation umzukehren. Damit soll eine echte Heilung ohne Bohren erreicht werden, was die Grundlage für eine ästhetische und funktionelle Rehabilitation darstellt.
Innovative Behandlungsansätze in der Kariestherapie
Die neueren Methoden, die Prof. Splieth präsentiert, verankern sich zunehmend im Konzept der Biomimikry. Biomimetik, das Nachahmen der Natur, spielt eine entscheidende Rolle in der modernen Zahnmedizin, wie auf der Webseite Zwinge Zahnmedizin erläutert wird. Diese Herangehensweise zielt nicht nur darauf ab, Zähne zu behandeln, sondern betont auch den Erhalt der natürlichen Zahnsubstanz, wo immer es möglich ist.
Biomimetische Zahnheilkunde verwendet minimalinvasive Methoden und hochwertige, metallfreie Materialien, um das Gleichgewicht zwischen Festigkeit und Elastizität gesunder Zähne wiederherzustellen. Diese Techniken sind besonders relevant für die Behandlung kariöser Läsionen und größerer Defekte.
Remineralisation und deren Herausforderungen
Zusätzlich zu den Konzepten, die im Vortrag behandelt werden, weist die Forschung auf innovative Möglichkeiten zur Remineralisation hin. Aktuelle Studien zeigen, dass Calciumphosphatsysteme, wie sie in einer Untersuchung im PLOS ONE Journal beschrieben werden, bei der Behandlung von Zähnen mit hohem Kariesrisiko durchaus sinnvoll sein können. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, die Wirksamkeit von Fluorid zu verbessern, insbesondere unter Bedingungen mit vermindertem Speichelfluss.
Es werden verschiedene Arten von Calciumphosphat-Remineralisationssystemen, einschließlich stabilisierter und unstabilisierter amorpher Calciumphosphate, diskutiert. Besonders der Casein Phosphopeptid-Amorphe Calciumphosphat (CPP-ACP)-Komplex hat sich als effektiv erwiesen, indem er die Lösungskapazität von Calcium- und Phosphationen erhöht und damit die Remineralisierung von Zähnen verbessert.
Obwohl eine Vielzahl von klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse zeigt, bleibt die breite Anwendung dieser Techniken in der Praxis aufgrund von Wissens- und Erfahrungsbedarf eine Herausforderung. Langfristige Daten zur Wirksamkeit dieser neuen Verfahren fehlen oft, was ihre Integration in die allgemeine zahnmedizinische Praxis verzögert.
Für diejenigen, die mehr über diese innovativen Ansätze erfahren möchten, bietet die Veranstaltungsreihe an der Universität Greifswald eine Plattform zur Diskussion über diese Themen. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Universität Greifswald zu finden.
Interessierte können sich auch direkt an die zuständigen Stellen in Greifswald wenden, um persönliche Beratung zu den Vorteilen der biomimetischen Zahnheilkunde zu erhalten und mehr über die neuesten Entwicklungen in der Kariestherapie zu erfahren.