
Am 26. Mai 2025 wird im Bertalanffy-Hörsaal des Centre for Organismal Studies in Heidelberg eine interessante Veranstaltung unter dem Titel „Microbiome Research meets Developmental Genomics“ stattfinden. Diese Veranstaltung thematisiert die Wechselwirkungen zwischen dem Mikrobiom und der Entwicklungsgenetik und vereint führende Experten auf diesem Gebiet.
Prof. Gilles Storelli, der sich an der Universität Heidelberg mit dem Darmmikrobiom beschäftigt, wird einen Vortrag über die metabolischen und ernährungsbedingten Interaktionen zwischen Darmbakterien und ihren Wirten halten. Sein Fokus liegt dabei auf dem Modellorganismus Fruchtfliege, dessen Darmflora einen entscheidenden Beitrag zur Abmilderung umweltbedingter Belastungen leisten kann. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant, da die Forscher die Auswirkungen der Darmflora auf Ernährung, jugendliches Wachstum und die allgemeine Gesundheit untersuchen.
Neueste Erkenntnisse aus der Mikrobiomforschung
Das intestinale Mikrobiom ist eine komplexe Gemeinschaft von Mikroorganismen, überwiegend Bakterien, die in den verschiedenen Abschnitten des Darmtrakts vorkommen. Es umfasst mehrere hundert Spezies, von denen 50 bis 100 erheblich vertreten sind. Diese Mikrobiota spielt eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung nicht verdaulicher Nahrungsbestandteile sowie bei der Neusynthese von Verbindungen wie Vitaminen. Darüber hinaus hat es einen Einfluss auf das Immunsystem des Wirts.
Die Zusammensetzung des Mikrobioms ist nicht konstant; sie variiert reliant auf den einzelnen Darmabschnitten und zwischen der Schleimhaut und dem Darmlumen. Externe Stressoren, wie Medikamente und Umweltgifte, können die Funktionalität des Mikrobioms stören und zu einem Zustand führen, der als Dysbiose bekannt ist. Diese Zusammenhänge sind zentral für das Verständnis gesundheitlicher Konsequenzen und unterstreichen die Relevanz der Mikrobiomforschung, wie auf den Seiten von ufz.de ausführlich erläutert wird.
Prof. Storelli, der 2015 an der École Normale Supérieure de Lyon promovierte und in den Folgejahren an der University of Utah sowie an der Universität zu Köln forschte, wurde 2025 zum Professor für Molekulare Organismische Biologie an der Universität Heidelberg berufen.
Entwicklungsgenetik im Fokus
Prof. Lauren Saunders, die ebenfalls an der Veranstaltung teilnehmen wird, hat sich der Entwicklungsgenetik verschrieben. Ihre Forschung analysiert, wie die Entwicklungsgeschichte einer Zelle deren Funktion während der Embryonalentwicklung beeinflusst. Sie verwendet Modellorganismen wie Zebrafische und Medaka, um die Prinzipien der Evolution und Anpassung von Wirbeltieren zu definieren. Saunders promovierte 2019 an der University of Washington und übernahm 2024 eine Tenure-Track-Professur für Organismische Umweltanpassung an der Universität Heidelberg.
Die Vorträge von Prof. Storelli und Prof. Saunders, die jeweils 20 bis 25 Minuten dauern, werden von einer moderierten Podiumsdiskussion über den gesellschaftlichen Einfluss der Forschung ergänzt. Diese Diskussion wird auch den Austausch zwischen den Teilnehmern fördern und dabei helfen, die Wichtigkeit der Mikrobiomforschung und ihrer Verbindungen zur Entwicklungsbiologie verständlich zu machen.
Laut medunigraz.at ist die Mikrobiomforschung ein relativ junges Gebiet, das durch neue Sequenzierungstechnologien revolutioniert wurde. Die umfassende Erforschung des Mikrobioms, insbesondere im menschlichen Körper, liefert wertvolle Erkenntnisse über die Gesundheit und Krankheiten.
Nach der offiziellen Veranstaltung gibt es Gelegenheit für einen informellen Austausch, was die Möglichkeit bietet, die diskutierten Themen weiter zu vertiefen und potenzielle neue Forschungskooperationen zu initiieren.