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Revolutionäre Studie: Mikrobiom könnte Leben nach Stammzelltransplantation retten!

Am 27. Mai 2025 wurden Dr. med. Elisabeth Meedt und Dr. med. Erik Thiele Orberg von der Universität Regensburg und dem Universitätsklinikum Regensburg mit dem Forschungspreis der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelluläre Therapie (DAG-HSZT) ausgezeichnet. Diese Ehrung erhalten die Wissenschaftler für ihre wegweisende Studie zur Rolle mikrobieller Stoffwechselprodukte bei der allogenen Stammzelltransplantation (allo-SZT).

Die Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Nature Cancer im Jahr 2024, identifizierte fünf mikrobiale Metaboliten, deren erhöhte Konzentration signifikant mit einer geringeren Häufigkeit der Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) sowie einem niedrigeren Risiko für Krebsrezidive korreliert. Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass eine höhere Zahl dieser Metaboliten mit einer erhöhten Gesamtüberlebensrate bei den Patienten assoziiert ist.

Innovative Ansätze zur Therapieoptimierung

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Entwicklung eines IMM-Risikoindex (IMM-RI), der als prädiktiver Biomarker für den Therapieerfolg der Stammzelltransplantation fungiert. Besondere Bedeutung kommt hierbei spezifischen Bakteriophagen-Genen zu, die die Produktion der schützenden Metabolite beeinflussen. Der IMM-Risikoindex wird im Rahmen des MAGIC Germany Konsortiums validiert, um seine Aussagekraft zu überprüfen.

Zusätzlich fanden präklinische Studien statt, die die therapeutische Nutzung der identifizierten Metabolite untersuchen. Die Erkenntnisse dieser Forschung können möglicherweise zur prädiktiven Risikobewertung bei Stammzelltransplantationen eingesetzt werden und neue Ansätze für mikrobiom-basierte Präzisionstherapien eröffnen.

Der Forschungspreis der DAG-HSZT, der seit 2011 jährlich vergeben wird und mit 5.000 Euro dotiert ist, wurde im Rahmen der Jahrestagung 2025 überreicht. Diese Auszeichnung würdigt nicht nur die innovativen Arbeiten von Meedt und Thiele Orberg, sondern hebt auch die Bedeutung der mikrobiellen Forschung im Kontext von Stammzelltransplantationen hervor.

Klinische Relevanz der Forschung

Die Ergebnisse der Studie sind besonders relevant im Hinblick auf die akute Graft-versus-Host Erkrankung (aGvHD), eine ernste und potenziell lebensbedrohliche Komplikation nach allogener Stammzelltransplantation. Prof. Dr. Daniela Weber, Leiterin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin 3 am Universitätsklinikum Regensburg, weist darauf hin, dass der Verlust der bakteriellen Vielfalt im Darm einen entscheidenden Einfluss auf die Ausprägung der aGvHD hat.

Eine wichtige Erkenntnis der bisherigen Forschung ist die Notwendigkeit, Veränderungen in der bakteriellen Zusammensetzung frühzeitig zu erkennen, um Risikopatienten für GvHD-bedingte Mortalität zu identifizieren. Vorarbeiten haben gezeigt, dass bakterielle Stoffwechselprodukte signifikant mit dem Überleben der Patienten korrelieren, was die Grundlagen für die vielversprechenden Ansätze zur Identifikation neuer Biomarker im Blut legt.

Zusammenfassend zeigt die Studie, dass die Wechselwirkungen zwischen Mikrobiom und Therapieerfolg in der Stammzelltransplantation nicht nur für die medizinische Forschung von Bedeutung sind, sondern auch praktische Anwendungen für die Verbesserung von Behandlungsergebnissen versprechen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-regensburg.de
Weitere Infos
tum.de
Mehr dazu
ekfs.de

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