
Am 9. Mai 2025 setzen sich Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen intensiv mit Rückfällen bei Patient:innen, die an Melanomen leiden, nach einer Immuntherapie auseinander. Dieses Forschungsprojekt wird unter der Leitung von Prof. Dr. Florian Rambow und Dr. Georg Lodde durchgeführt und wurde jüngst von der Deutschen Krebshilfe mit 530.000 Euro über zwei Jahre gefördert, beginnend im März 2025. Übergeordnetes Ziel der Studie ist es, das Risiko von Rezidiven (Rückkehr des Melanoms) besser zu verstehen, insbesondere in Bezug auf das histologische und molekulare Umfeld des Primärtumors.
Besonders bemerkenswert ist, dass in einer ersten Untersuchung Patient:innen trotz der erhaltenen Immuntherapie früher Rückfälle erlitten, als es in klinischen Studien berichtet wurde. Diese Erkenntnisse stammen aus einer umfassenden Analyse einer großen Gruppe von Patient:innen, die über mehr als vier Jahre an verschiedenen Hauttumorzentren in Deutschland verfolgt wurden. Das Forschungsteam führt nun hochauflösende Einzelzellanalysen an therapienaivem Gewebe sowohl von Primärtumoren als auch von Metastasen durch. Diese Kombination aus klinischen Daten und Tumorgewebe macht die Kohorte der Studie weltweit einzigartig.
Ziele der Forschung
Die zentralen Ziele dieser Forschung liegen in der Identifizierung neuer Angriffspunkte für Medikamente, um die Resistenz gegenüber PD-1-Inhibitoren zu überwinden. PD-1-Inhibitoren sind entscheidend für die Unterstützung des Immunsystems, da sie den Schutzmechanismus der Krebszellen blockieren. Trotz des großen Potenzials ist es jedoch erforderlich, die Wirksamkeit dieser Inhibitoren weiter zu entwickeln, damit sie in der klinischen Behandlung noch effektiver werden können. Immuntherapie wird zunehmend als vierte Säule der Krebsbehandlung anerkannt, neben chirurgischen Eingriffen, Chemotherapie und Strahlentherapie berichtet die US National Library of Medicine.
Forschungen zu Anti-PD-1-Medikamenten haben sich als vielversprechendes neues Entwicklungsfeld etabliert und möchten neue Einblicke in die Rolle sowie den Mechanismus der PD-1-Kombinationstherapie zur Tumorbekämpfung bieten. Ein Ziel der aktuellen Studien ist die Förderung der klinischen Anwendung in der anti-tumoralen Immuntherapie. Hierzu müssen die Mechanismen, über die PD-1 und sein Ligand PD-L1 wirken, weiter erforscht werden, um die Tumorimmunosuppression erfolgreich zu überwinden.
Langfristig soll die Forschung einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Therapie der Melanome effektiver zu gestalten und die Erfolgsaussichten für betroffene Patient:innen erheblich zu erhöhen.
Zusammenfassend steht die Studie vor einer umfassenden Betrachtung von Rückfällen bei Melanomen unter Immuntherapie und verspricht innovative Ansätze zur Verbesserung der Therapieoptionen kündigt die Universität Duisburg-Essen an. Diese Entwicklungen könnten nicht nur die Forschungsgemeinschaft, sondern auch die klinische Praxis revolutionieren.