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Rheinland-Pfalz fördert Forschung zu Krisen und sozialer Ungleichheit!

Das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit hat einen bedeutenden Schritt zur Förderung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit sozialen Themen gemacht. Der Antrag zur Einrichtung des kooperativen Forschungskollegs PRO.SOZIAL wurde bewilligt. An diesem innovativen Projekt sind die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (HWG LU) und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beteiligt. PRO.SOZIAL widmet sich dringend benötigten Themen wie Krisendiskursen, sozialer Ungleichheit und den gesellschaftlichen Transformationen im Kontext von Bildung und Sozialem.

Wissenschaftsminister Clemens Hoch übergab die Förderbescheide dafür während seiner Sommerreise in Ludwigshafen und Mainz. Die Gesamtfinanzierung beträgt 1,5 Millionen Euro, wobei 750.000 Euro aus der Förderlinie „Forschungskollegs Rheinland-Pfalz“ kommen und die beiden Hochschulen eine Gegenfinanzierung in gleicher Höhe bereitstellen. PRO.SOZIAL wird von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betreut, darunter Prof. Dr. Marion Ott und Prof. Dr. Karen Wagels von der HWG LU sowie Prof. Dr. Tanja Betz und Prof. Dr. Karin Bräu von der JGU.

Forschungsfokus und Ziele

Das Forschungskolleg behandelt eine Vielzahl von Krisen, darunter Kriege, Fluchtmigration, Armut, Demokratiegefährdungen, die Spätfolgen der Covid-19-Pandemie sowie die Klimakrise. Besonders fokussiert wird untersucht, wie diese Krisen junge Menschen beeinflussen und welche Herausforderungen sie für Bildungssysteme und soziale Arbeit darstellen. Das Kolleg befasst sich dabei mit der Analyse der Bearbeitungsweisen sozialer Ungleichheit in drei wesentlichen Bereichen:

  • (digitale) Elternmitwirkung und Qualität in Schule und früher Bildung
  • sozialraumbezogene Interventionen
  • Eingliederungshilfe und sozialpsychiatrische Dienste

Ein zusätzliches Ziel von PRO.SOZIAL ist die Entwicklung eines gemeinsamen Qualifizierungskonzepts für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dies soll die Etablierung und den Ausbau einer kooperativen Promotionsbetreuung und gemeinsamer Forschung unterstützen.

Bedeutung der Promotionen

Promotionen stellen wichtige Beiträge zum wissenschaftlichen Fortschritt dar und tragen maßgeblich zur individuellen Karriereentwicklung bei. An rheinland-pfälzischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ist ein Anstieg der promotionsberechtigten Masterabsolventen zu verzeichnen. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen, da diese Hochschulen zunehmend in regionale, nationale und internationale Forschungsnetzwerke integriert werden. Diese Vernetzung ermöglicht es, Forschungsleistungen stärker sichtbar zu machen und bietet gleichzeitig Unterstützung für Nachwuchswissenschaftler.

Das Forschungskolleg PRO.SOZIAL ist zudem das erste geförderte Projekt an der Schnittstelle von Sozialer Arbeit und Erziehungswissenschaft. Dies zeigt, wie wichtig interdisziplinäre Ansätze sind, um die komplexen Herausforderungen der heutigen Zeit umfassend zu verstehen.

Forschung zur sozialen Ungleichheit

Die Betrachtung sozialer Ungleichheit in Bildung ist ein bereits seit Jahren aktuelles Forschungsthema. Nach dem PISA-Schock 2001 wurde das Interesse an den Ursachen und Folgen sozial ungleicher Bildungschancen deutlich verstärkt. Diese Forschung zeigt, dass Kinder aus privilegierten Herkunftsfamilien über einen leichteren Zugang zu Bildungseinrichtungen verfügen und bessere Förderungen erhalten. Eine umfassende Analyse identifiziert Lücken im Bildungsbereich, insbesondere im Hinblick auf den Zugang zu qualitativ hochwertiger frühkindlicher Betreuung und Ganztagsschulen.

Forschungsarbeiten zu diesem Thema, wie die von Dr. Anna Bachsleitner und Kolleg*innen, haben aufgezeigt, dass das Thema soziale Ungleichheit in verschiedenen Bildungsbereichen noch vertiefte Studien erfordert. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant für Politiker, die sich mit der Gestaltung eines gerechten Bildungssystems auseinander setzen müssen.

Die Veröffentlichung der Forschungssynthese ist im Open Access zugänglich und richtet sich an eine breite Zielgruppe, darunter Wissenschaft, Politik und interessierte Öffentlichkeit. PRO.SOZIAL wird mit seinen interdisziplinären Ansätzen und dem Fokus auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung von Forschungsprojekten in Rheinland-Pfalz spielen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
presse.uni-mainz.de
Weitere Infos
mwg.rlp.de
Mehr dazu
dipf.de

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