
Die Freie Universität Berlin initiiert in diesem Jahr eine bedeutende Auszeichnung zur Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Integrität: den „Rosalind-Franklin-Preis“. Dieser Preis wird erstmals am 19. November 2025 an die Historikerin Dr. Karina Kriegesmann verliehen. Die Ehrung, die mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert ist, würdigt die besonderen Bemühungen um eine gute wissenschaftliche Praxis.
Der Preis trägt den Namen der renommierten Biochemikerin Rosalind Franklin, die in den 1950er Jahren entscheidend zur Entschlüsselung der DNA-Struktur beitrug. Ihre Forschungsergebnisse wurden von James Watson und Francis Crick genutzt, um ein Modell der DNA zu entwickeln, wofür sie 1962 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden – ohne Franklins Zustimmung oder Anerkennung. Diese Geschichte verdeutlicht die Bedeutung von wissenschaftlicher Integrität und die oft übersehene Rolle, die Frauen in der Wissenschaft spielen.
Bedeutung und Kriterien des Preises
Die Vizepräsidentin für Forschung und Lehre an der FU, Prof. Dr. Petra Knaus, hebt die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Integrität hervor, die entscheidend für das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft ist. Der Rosalind-Franklin-Preis zeichnet Wissenschaftler*innen aus, die sich aktiv für Transparenz, Nachvollziehbarkeit und ethische Forschung engagieren. Dies beinhaltet innovative Ansätze beim Forschungsdatenmanagement, bedeutende Beiträge zur Forschungsethik sowie außergewöhnliche Leistungen in der Lehre und Kommunikation.
Die Auswahlkommission lobte Dr. Kriegesmann besonders für ihre Aufbereitung einer Übung zur guten wissenschaftlichen Praxis, die sie im Rahmen des Masterstudiengangs „Interdisziplinäre Lateinamerikastudien“ konzipiert hat. Ihre Initiative umfasst ein mehrsprachiges, interaktives Wiki, das den Originalitäts- und Vorbildcharakter ihrer Lehre unterstreicht.
Nominierung und Rahmenbedingungen
Für 2026 wird der Preis erneut ausgeschrieben, und Nominierungen sind für Wissenschaftler*innen aller Karrierestufen an der FU Berlin möglich. Vorschlagsberechtigt sind alle Mitglieder und Organisationseinheiten der FU; ausgeschlossen sind jedoch amtierende Ombudspersonen sowie Mitglieder der Untersuchungskommission. Die Nominierung muss die Darstellung des Verdienstes um die wissenschaftliche Integrität sowie einen Lebenslauf der nominierten Person beinhalten.
Interessierte können sich bis zum 31. März 2025 um den Preis bewerben. Das Auswahlverfahren wird von einem Gremium geleitet, das aus den zentralen Ombudspersonen der FU und Mitgliedern der Untersuchungskommission besteht. Kriterien sind unter anderem die Originalität der Maßnahmen, ihre Reichweite und der positive Einfluss auf die wissenschaftliche Praxis.
Die Verleihung des Rosalind-Franklin-Preises findet am sogenannten Tag der guten wissenschaftlichen Praxis statt. Diese Veranstaltung wird in Zukunft jährlich gefeiert, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Integrität in der Wissenschaft zu stärken. Das Präsidium der Freien Universität plant darüber hinaus, weitere Wissenschaftler*innen für ihre Verdienste im Bereich der wissenschaftlichen Integrität zu würdigen.
Für mehr Informationen über den Preis und das Nominationsverfahren, besuchen Sie bitte die Seiten der Freien Universität Berlin, des IDW und der Rosalind Franklin Preis Webseite.