
Ende Juni 2025 vergab der Freundeskreis der RPTU in Landau erstmals fünf Universitätspreise, die besonderen wissenschaftlichen Leistungen an der Institution gewidmet sind. Ausgezeichnet wurden drei Dissertationen, eine Masterarbeit und eine Bachelorarbeit, die von einer Jury ausgewählt wurden, um herausragende Forschungsarbeiten zu würdigen. Die Preise wurden überreicht von Eva Schübel, der Vorsitzenden des Freundeskreises, Malte Drescher, dem Präsidenten der RPTU, und Lukas Hartmann, dem Bürgermeister von Landau.
Die Preise sind unterschiedlich dotiert: Jeweils 1000 Euro erhielten die drei Dissertationen, während die Masterarbeit mit 500 Euro und die Bachelorarbeit ebenfalls mit 500 Euro honoriert wurden. Die thematischen Schwerpunkte der ausgezeichneten Arbeiten spiegeln aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wider.
Forschung zu aktuellen Themen
Zu den prämierten Dissertationen zählt die Arbeit von Jana Posmek, die sich mit der Fridays for Future-Bewegung in Deutschland beschäftigt. Ihre Forschung basiert auf Beobachtungen und Interviews mit jungen Aktivisten und behandelt zentrale Themen wie Gerechtigkeit und Wissenschaftsorientierung. Der Einfluss von Schülerinnen und Schülern auf die Klimapolitik wird durch die Protestbewegung deutlich, die laut dem Protestinstitut in Deutschland hunderte Tausende mobilisiert hat.
Ein weiterer Preisträger, Lars Thorben Henk, analysierte die Werke von Émile Zola und deren Darstellung des Lebens der Arbeiterklasse. Diese Perspektive ist in Anbetracht der heutigen Debatten um soziale Gerechtigkeit und Arbeitnehmerrechte besonders relevant. Julius Reiffs Dissertation zur Permakultur hebt die nachhaltigen Alternativen zur industriellen Landwirtschaft hervor und zeigt positive Effekte bezüglich Boden- und Artenvielfalt.
Ausgezeichnete Abschlussarbeiten
Julia Hurtig erhielt den Preis für ihre Masterarbeit, die das Design alltäglicher Gegenstände durch die Nazis untersucht und deren propagandistische Funktion im Kontext des Amtes „Schönheit der Arbeit“ analysiert. Dies zeigt, wie Ideologien durch Alltagskultur verbreitet werden können. Lilly Kiesbauer, deren Bachelorarbeit sich mit der öffentlichen Wahrnehmung von Windenergieprojekten befasst, stellte fest, dass das Informationsverhalten der Bevölkerung stark von der öffentlichen Meinung beeinflusst wird, was die Diskurse um erneuerbare Energien anheizt.
Zusätzlich zur Vergabe der Universitätspreise wurde im Rahmen der Zeremonie der Campuskulturpreis 2024 an den RPTU Business Club verliehen, der von Laura Fußer, Anna Fischer und Lukas Mak gegründet wurde. Der Club zielt darauf ab, Studierenden praxisnahe Einblicke in die Wirtschaft zu ermöglichen und hat derzeit 60 Mitglieder.
Diese Preisverleihung verdeutlicht nicht nur die hilfreiche Rolle von Bildungseinrichtungen in der Gesellschaft, sondern auch das Engagement junger Menschen für soziale und umweltpolitische Themen, wie es auch die Fridays for Future-Bewegung verdeutlicht. Dabei streben die Aktivisten eine Wende in der Klimapolitik an und setzen auf persönliche Kontakte zur Mobilisierung von Mitstreitern.
Der Diskussion um den Klimaschutz kommt eine immer größere Bedeutung zu, insbesondere im Kontext internationaler Abkommen wie dem Kyotoprotokoll und dem Pariser Klimaschutzabkommen. Letzteres zielt darauf ab, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen und erfordert nationale Beiträge zur Emissionsreduktion. Kritiken an diesen Abkommen weisen oft auf unzureichende Verbindlichkeit und die Notwendigkeit von demokratischen Innovationen zur Verbesserung der Klimapolitik hin, wie im bpb beschrieben.
Diese Entwicklungen im Bereich der Forschung und Aktivismus sind zeitgleich Ausdruck eines grundlegenden Wandels in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Klimafragen und der Notwendigkeit einer engagierten Bürgerbeteiligung.