
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die Initiative „Southwest X – The Bridge to Innovation“ als Teil des EXIST-Leuchtturmwettbewerbs „Startup Factories“ ausgezeichnet. Diese von der Universität des Saarlandes geleitete Partnerschaft umfasst mehrere Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die sich dem Ziel verschrieben haben, die Anzahl von Startups in der Region deutlich zu steigern und somit zur wirtschaftlichen Transformation beizutragen.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren stehen für die Initiative mehr als 20 Millionen Euro zur Verfügung, wobei bis zu 10 Millionen Euro als nationale Förderung bereitgestellt werden. Der Fokus liegt auf technologie- und forschungsbasierten Ausgründungen sowie einem innovativen Transfer in die Industrie. Bundesweit wurden im Rahmen dieses Wettbewerbs zehn verschiedene Startup Factories ausgewählt, die durch die genannten Finanzierungs- und Kooperationsstrukturen gestärkt werden sollen.
Ein Netzwerk für Startups
Das Konsortium „Southwest X“ setzt sich aus einer Vielzahl von Partnern zusammen, darunter die htw saar, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Max-Planck-Innovation GmbH. Auch die Hochschule Trier, die RPTU Kaiserslautern, das Collège des Ingénieurs und die WHU – Otto Beisheim School of Management zählen zu den Unterstützern der Ansätze in diesem Rahmen. Die Startup Factory plant, eine Plattform zu schaffen, die mehrere Skalen für Gründungsvorhaben aus Wissenschaft und Forschung ermöglicht.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf nachhaltiger KI und der grünen Transformation, wodurch die Initiative einen relevanten Beitrag zur aktuellen Debatte um umweltfreundliche Technologien leistet. Zudem soll eine grundlegende internationale Ausrichtung durch Kooperationen mit Partnern in Frankreich und Luxemburg gefördert werden. Damit ist das Konsortium bestrebt, ein führendes europäisches Modell für forschungsbasierte wirtschaftliche Skalierung zu etablieren.
Innovationen in der Schädlingsbekämpfung
Relevante Fortschritte in der Startup-Welt zeigt das Unternehmen von Nick Leiding und Lukas Deuscher, das eine innovative Lösung für die Schädlingsbekämpfung entwickelt hat. Beide Gründer haben sich während ihrer Zeit als Studenten in einer Bar kennengelernt und ihre Idee zum Leben erweckt, um den Einsatz von Wirkstoffen zu minimieren. Die Technologie ermöglicht es Schädlingsbekämpfern, nur bei tatsächlich bestehendem Befall aktiv zu werden, unterstützt durch eine App oder PC.
Mit der Unterstützung des Chemovator, dem Inkubator von BASF, haben sie einen Prototyp entwickelt, der mittlerweile erfolgreich getestet wurde. Martin, ein dritter Partner, trug entscheidend zur Entwicklung bei, indem er Kontakte zu Herstellern in Asien herstellte, die hochwertige Komponenten liefern. Diese Entwicklung ist besonders im Hinblick auf bevorstehende Gesetzesänderungen im Januar 2026, die neue Standards in der Branche setzen werden, vielversprechend.
Die positive Resonanz bei Messen und das Wachstum des Unternehmens basieren nicht nur auf innovativen Ansätzen, sondern auch auf dem Austausch mit anderen Gründern und der frühzeitigen Einbeziehung von Kundenfeedback. Diese Faktoren sind essentiell für ihre zukünftigen Bestrebungen, in der Branche führend zu sein.
Futuristische Perspektiven für Gründer
Zusätzlich zur Initiative „Southwest X“ fördert die Future Factory im Rhein-Main-Gebiet die Gründung neuer Startups. Das Ziel ist es, bis 2030 1.000 neue Startups zu schaffen, wobei Gründer:innen Zugang zu Finanzierung, Industrie und fachkundigem Coaching erhalten. Strukturen wie diese sind insbesondere im Kontext des EXIST-Wettbewerbs von hoher Bedeutung, da sie zusätzliche Fördemöglichkeiten erschließen.
Beteiligte Hochschulen, darunter die Goethe-Universität Frankfurt, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Technische Universität Darmstadt, arbeiten auf der Plattform Futury zusammen. Diese hat seit 2015 über 120 Startups begleitet und stellt eine Verbindung zwischen akademischer Lehre, Forschung und unternehmerischer Praxis her. Durch derartige Initiativen wird der Grundstein für innovative Gründungsvorhaben in Deutschland gelegt.