
Am 27. Mai 2025 fand an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe ein bedeutendes Netzwerktreffen zur Begabungsförderung statt. Die Veranstaltung vereinte rund 50 Teilnehmer, darunter Schulleitungen, Lehrpersonen sowie Vertreter:innen aus Bayern und Baden-Württemberg. Ziel dieser Zusammenkunft war es, die begabungsfördernde Schulentwicklung flächendeckend voranzutreiben. Unter dem Motto „Erfahrungen und Wissen vernetzen. Begabungsförderung durch Transfer gemeinsam evidenzbasiert gestalten“ kamen die Fachleute zusammen, um über ihre Erfahrungen zu berichten und neue Perspektiven zu gewinnen.
Die Teilnehmer konnten sich während des Treffens über Transferstrategien und evidenzbasierte Schulentwicklung austauschen. Prof. Dr. Gabriele Weigand, die Leiterin des Forschungsverbunds LemaS, eröffnete die Veranstaltung und setzte den Rahmen für die Diskussionen. In einer inspirierenden Keynote referierte Prof. Dr. Niels Anderegg über „Teacher Leadership und gemeinschaftliche Schulführung“. Ein wichtiger Aspekt seiner Rede war die Thematisierung von Fehlannahmen und Lösungsansätzen in der Schulentwicklung.
Wichtige Erkenntnisse und Workshops
Ein zentrales Thema, das in diesem Rahmen behandelt wurde, ist die Nutzung der Begabungen der Erwachsenen im Schulsystem. Diese Aspekte wurden als entscheidend für eine nachhaltige Schulkultur hervorgehoben. Nach den Inputs fanden Workshops statt, die sich mit gemeinschaftlicher Schulführung und Transferarbeit befassten. Hierbei wurden auch „good practice“-Beispiele aus Schulen und Netzwerken diskutiert, was die positiven Aspekte der bisherigen Erfahrungen verstärkte.
Prof. Dr. Gabriele Weigand gab ein positives Fazit ab und betonte die Bedeutung der Stärkung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Praxis. Der Transfer ist als ein gemeinschaftlich zu gestaltender Veränderungsprozess zu verstehen, der im Rahmen der Initiative „Leistung macht Schule“ begleitet wird. Diese Initiative zielt darauf ab, das volle Potenzial aller Lernenden zu erkennen und zu fördern, und läuft aktuell in ihrer zweiten Phase von 2023 bis 2027.
Bedeutung der Initiative „Leistung macht Schule“
Die 2. Phase von LemaS konzentriert sich darauf, die Ergebnisse der ersten Phase zur Schul- und Unterrichtsentwicklung zu vertiefen und diese Erfahrungen an neue Schulen weiterzugeben. Schulen und Schulleitungen der ersten Phase sowie fortgebildete Netzwerkbegleitungen werden als Multiplikatoren agieren und ihre Kenntnisse einbringen. Es ist geplant, dass alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status, in den Genuss dieser Förderung kommen.
Der Förderbedarf wird sowohl durch Bund als auch Länder unterstützt, die insgesamt 15 Millionen Euro jährlich investieren, um Fortbildungen und Beratung zu finanzieren. Wissenschaftliche Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung konkreter Fördermaßnahmen ist ein weiterer Angebotspunkt der Initiative, die auch durch das Landeskompetenzzentrum für individuelle Förderung sowie die Bezirksregierungen begleitet wird.
In diesem Kontext ist es auch wichtig, die Thematik der Bildungsgerechtigkeit, Leistungsentwicklung und Begabungsförderung, wie in verschiedenen Publikationen zur Begabungsforschung thematisiert, weiter zu thematisieren. Ein Beispiel ist das Werk „Begabungsförderung, Leistungsentwicklung, Bildungsgerechtigkeit – für alle! Beiträge aus der Begabungsforschung“, das verschiedene relevante Aspekte anspricht und 2020 im Waxmann Verlag erschienen ist. Bildungsgerechtigkeit muss als zentrale Herausforderung im deutschen Bildungssystem betrachtet werden, um allen Kindern gezielte Unterstützung und individuelle Förderung zukommen zu lassen.