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Schulverlierer in Ludwigshafen: Kinder kämpfen schon in der Grundschule!

In einer ARD-Dokumentation mit dem Titel „Schulverlierer – Abgehängt schon in der Grundschule?“ thematisiert Professorin Dr. Havva Engin von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die alarmierende Situation in der frühkindlichen Bildung in Deutschland. Ihr Hinweis auf die dramatische Lage beschreibt, dass an der Gräfenau-Grundschule in Ludwigshafen ein Drittel der Erstklässler:innen die erste Klasse wiederholen muss. Diese Tatsachen spiegeln die Herausforderungen wider, die sich in den letzten Jahrzehnten an deutschen Grundschulen verstärkt haben.

Engin betont, dass Schulklassen zunehmend diverser werden. Immer mehr Kinder werden ohne die erforderlichen Deutschkenntnisse eingeschult und zeigen eine wachsende Anzahl von Konzentrationsschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten. Diese Feststellungen basieren auf Ergebnissen einer bundesweiten Umfrage unter Lehrkräften, die die Notwendigkeit für grundlegende Reformen in der frühkindlichen Bildung unterstreichen.

Notwendigkeit von Veränderungen

Engin fordert umfassende und nachhaltige Veränderungen, um die frühkindliche Bildung zu verbessern. Sie hebt hervor, dass Kinder emotional, kognitiv, motorisch und sprachlich gut vorbereitet sein müssen, um in der Schule erfolgreich zu sein. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, sind Investitionen in die vorschulische Bildung unerlässlich. Hierzu zählen Programme, Diagnostik-Instrumente sowie die Qualifizierung von Fachkräften.

Besonders relevante Programme wie „Startchancen BW“ und „SprachFit“ sollen einen Paradigmenwechsel in der frühkindlichen Bildung einleiten. „SprachFit“ wird ab dem Schuljahr 2025/26 den Sprachstand aller 4,5-Jährigen in Baden-Württemberg erheben und entsprechende Sprachförderung anbieten.

Internationale Perspektiven

Zu den Empfehlungen gehören die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für pädagogische Fachkräfte sowie die Erhöhung staatlicher Ausgaben für vorschulische Bildung. Zudem sollen Themen wie Friedensbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in die frühkindliche Bildung integriert werden. Dr. Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, präsentierte während der Konferenz aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in Deutschland.

Professorin Engin, die das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik leitet, ist Teil des Expert:innengremiums, das das Förderkonzept wissenschaftlich begleitet. Ihr Engagement und ihre Forschung zu sprachlich-kultureller Diversität und Inklusion in deutschen Bildungsinstitutionen sind entscheidend für die zukünftige Ausrichtung der frühkindlichen Bildung in Deutschland.

Die Herausforderung liegt nun darin, die genannten Vorschläge und Programme wirksam umzusetzen, um Bildungsbenachteiligungen zu reduzieren und einen besseren Start für alle Kinder zu gewährleisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ph-heidelberg.de
Weitere Infos
bundestag.de
Mehr dazu
unesco.de

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