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Schwerelos im Forschungsflug: Neue Erkenntnisse für die Herzmedizin!

Im Rahmen der 44. Parabelflugkampagne der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR) wurde das neuartige Forschungsprojekt ARTiFACTS zwischen dem 11. und 13. Juni 2025 erfolgreich durchgeführt. Ziel dieser Kampagne, die mit einem Airbus A310 ZERO-G stattfand, war es, die Bedingungen der Schwerelosigkeit zu simulieren, ähnlich denen im All. Professor Dr. Dr. Urs-Vito Albrecht und Annabelle Mielitz von der Medizinischen Fakultät OWL führten das Experiment durch, das sich mit gravitationsbedingten Störsignalen bei der Messung von Herzfunktionen beschäftigte. Diese Störungen treten auf, wenn Sensoren in einem Gravitationsfeld kippen, während sie in der Schwerelosigkeit vollständig fehlen.

Die Parabelflüge haben sich seit ihrer ersten Durchführung im Jahr 1999 zu einer etablierten Methode entwickelt, unterschiedliche wissenschaftliche Fragestellungen zu erforschen. Während der Kampagne, die vom Flughafen Bordeaux-Mérignac aus startete, erlebte das Forschungsteam insgesamt 35 Minuten Schwerelosigkeit, verteilt auf 31 Parabeln pro Flugtag. Diese Flugmanöver, bei denen das Flugzeug steil aufsteigt, die Schubkraft drosselt und anschließend „fällt“, ermöglichen es, etwa 22 Sekunden Schwerelosigkeit zu erzeugen.

Details des ARTiFACTS-Experiments

Im Rahmen des ARTiFACTS-Experiments wurden vier gesunde Probanden mit hochmodernen 6-DOF-Sensoren ausgestattet, die zur Messung von Beschleunigungen und Winkelgeschwindigkeiten dienen. Diese Sensoren, die sowohl am Brustbein als auch an der Herzspitze angebracht wurden, sind klein, leicht und strahlungsresistent, was sie besonders geeignet für den Einsatz in Weltraummissionen macht. Ein Referenzsensor befand sich am Flugzeugboden.

Die eingesetzte Technologie mit dem Namen „SpacePatch“ hat das Potenzial für nicht-invasive Herzüberwachung nicht nur bei Langzeitmissionen im All, sondern auch für die Anwendung bei Patienten auf der Erde. Das gesamte Experiment wurde von Professor Dr.-Ing. Ulf Kulau von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) geleitet, während Professor Dr. Dr. Urs-Vito Albrecht als Co-Projektleiter fungierte. Die Teammitglieder Annabelle Mielitz und Kazi Rahman trugen ebenfalls zur Durchführung des Experiments bei.

Weitere Forschungsprojekte und deren Bedeutung

Zusätzlich zum ARTiFACTS-Experiment wurden während der 44. Parabelflugkampagne zehn verschiedene Experimente von deutschen Forschungseinrichtungen durchgeführt. Darunter sind das Experiment ComFly, das darauf abzielt, Blutstauungen im Körper während des Fliegens zu verhindern, sowie ein Experiment, das die Integration von Künstlicher Intelligenz zur Analyse von Ergebnissen bei komplexen Plasmen testet. Das DLR-Institut für Robotik und Mechatronik beschäftigt sich mit dem menschlichen Positionssinn in Schwerelosigkeit, was dazu beitragen soll, die motorische Genauigkeit bei der Steuerung von Robotern zu verbessern.

Die regelmäßigen Parabelflugkampagnen der DLR sind entscheidend für die Forschung unter Weltraumbedingungen und ermöglichen es bis zu 40 Wissenschaftlern, an bis zu 13 Experimenten pro Kampagne teilzunehmen. Diese strukturierten Flüge bieten nicht nur einen kontrollierten Rahmen für die Experimente, sondern auch die Möglichkeit, das Wissen über die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper und Materialien zu erweitern. astronews.com hebt hervor, dass solche Experimente essentielle Schritte für zukünftige Langzeitmissionen zum Mond oder Mars sind.

Die DLR plant, auch in Zukunft nationale Kampagnen unter verminderter Schwerkraft durchzuführen, um die gewonnenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen. Wie dlr.de betont, begannen die Parabelflug-Forschungen bereits in den 1950er Jahren mit den Wissenschaftlern Fritz und Heinz Haber, und die Technik hat sich seitdem stetig weiterentwickelt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
aktuell.uni-bielefeld.de
Weitere Infos
astronews.com
Mehr dazu
dlr.de

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