
Am 7. Oktober 2025 veranstaltet die Universität zu Lübeck einen Workshop mit dem Titel „Schwerter oder Pflugscharen? – Risiken und Chancen von Technologie in Krieg und Frieden“. Die Veranstaltung findet von 13:00 bis 17:30 Uhr im MFC I, Maria-Goeppert-Straße 1, statt und wird von der Kommission für die Ethik sicherheitsrelevanter Forschung (KEsF) ausgerichtet. Diese Initiative zielt darauf ab, eine Diskussion über verantwortungsvolle Forschung zu führen und das Gefährdungs- sowie Missbrauchspotenzial von Technologien zu minimieren. Zielgruppe sind Mitglieder der Universität zu Lübeck sowie weiterer forschungsnaher Einrichtungen wie dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Fraunhofer und der Technischen Hochschule Lübeck, wie uni-luebeck.de berichtet.
Der Workshop umfasst Beiträge von renommierten Vortragenden, darunter Prof. Gerald Kirchner, Dr. Jascha Bareis und Dr. Stephanie Schmidt. Dabei werden zentrale Themen wie die naturwissenschaftliche Friedensforschung, die Rolle von Algorithmen und die Forschungssouveränität in sicherheitssensiblen Bereichen behandelt. Die Teilnehmer haben zudem die Möglichkeit, an zwei kleineren thematischen Workshops teilzunehmen, um praxisnahe Handlungsoptionen zu erarbeiten. Der Austausch über technologische Innovationen in der Friedenssicherung steht hierbei im Fokus.
Zielsetzung und Relevanz
Die Veranstaltung verfolgt das Ziel, einen Beitrag zu leisten, der über die unmittelbare technische Entwicklung hinausgeht. Ein verantwortlicher Umgang mit Technologie in krisenhaften Kontexten wird dabei als essenziell erachtet. Dies ist besonders relevant vor dem Hintergrund aktueller gewaltsamer Konflikte, wie etwa der Ukraine-Invasion durch Russland, die Europa maßgeblich beeinflusst, wie gut documentierte Forschungsansätze belegen, zum Beispiel durch Initiativen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, welches relevante Forschungsprojekte im Bereich Friedens- und Konfliktforschung unterstützt, wie auf geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de dargelegt wird. Hierbei stehen insbesondere interdisziplinäre Ansätze im Fokus, um politische und gesellschaftliche Antworten auf internationale Entwicklungen zu ermöglichen.
In Anbetracht der Rolle von Informationstechnologien (IT) in Konflikten und Friedensprozessen ist das Buch „Information Technology for Peace and Security – IT-Applications and Infrastructures in Conflicts, Crises, War, and Peace“ von Prof. Christian Reuter eine wesentliche Quelle. Es thematisiert die Einbindung von IT in die Friedensforschung und behandelt dabei unter anderem Cyber-Konflikte, Rüstungskontrolle und soziale Medien als Instrumente in der Konfliktvermittelung. peasec.de beschreibt, dass das Buch interdisziplinär verfasst wurde und sich an Wissenschaftler, Softwareentwickler sowie Studierende richtet. Es umfasst 27 Autoren und beleuchtet umfassende Fragestellungen zu modernen Technologien.
Forschungsnetzwerke und zukünftige Herausforderungen
Zusätzlich zu den beschriebenen Veranstaltungen und Buchprojekten gibt es in Deutschland eine Vielzahl an Forschungsnetzwerken und -projekten, die sich der Friedens- und Konfliktforschung widmen, oftmals unterstützt durch staatliche Fördermittel. Diese Netzwerke, die verschiedene Disziplinen zusammenbringen, sind darauf ausgelegt, innovative Lösungen und tiefere Einblicke in bestehende Probleme zu generieren.
Ein Beispiel hierfür sind die Kompetenznetze, die regionale Akteure zusammenbringen, um zukunftsweisende Fragen der Friedensforschung zu erforschen. Darunter fallen Themen wie lokale Konflikte, chemische und biologische Waffen sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen autonomer Waffensysteme. Zusammengefasst bieten diese Veranstaltungen und Initiativen eine Plattform für den Austausch von Ideen und Strategien zur Förderung des Friedens, sowohl auf theoretischer als auch auf praktischer Ebene.