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Sicherheit für Unternehmerfamilien: Schutz vor modernen Bedrohungen!

Unternehmerfamilien sehen sich einer zunehmend komplexen Bedrohungslage ausgesetzt, die weit über herkömmliche Sicherheitsaspekte hinausgeht. Laut einem aktuellen Bericht der Universität Witten/Herdecke sind sie potenzielle Zielscheiben für Shitstorms, Cyberangriffe und sogar physische Übergriffe wie Entführungen. Während viele Unternehmen umfassende Sicherheitsstrategien implementiert haben, bleibt der familiäre Bereich häufig ungeschützt.

Zusammen mit der H&K Krisenwerkstatt hat die WIFU-Stiftung einen neuen Praxisleitfaden mit dem Titel „Sicherheit in Unternehmerfamilien“ herausgegeben, der auf diese Problematik eingeht. Die Autoren Sabine Habersatter, Nico Krone und Prof. Dr. Tom A. Rüsen betonen die Verwundbarkeit von Unternehmerfamilien und die damit oft verbundenen unterschätzten Bedrohungen. Reichtum, mediale Präsenz und gesellschaftliches Engagement erhöhen die Sichtbarkeit dieser Familien und tragen zu größeren Risiken bei.

Sicherheitsstrategien für Unternehmerfamilien

Der Leitfaden bietet strukturierte Informationen zu Sicherheitsmaßnahmen, die technische, organisatorische und personelle Aspekte sowie subjektive Sicherheitsbedürfnisse umfassen. Eine zentrale Botschaft ist die Förderung der Selbstwirksamkeit der Unternehmerfamilien. Dazu gehören Verhaltensänderungen, Medienkompetenz sowie ein besseres Verständnis der eigenen Risikowahrnehmung. Sicherheit wird dabei als ein fortlaufender Prozess betrachtet, der Mitgestaltung und einen offenen Dialog innerhalb der Familie erfordert.

Praxisbeispiele verdeutlichen die Risiken: Ein tragisches Beispiel ist der Raubüberfall auf ein Unternehmerpaar, der das trügerische Gefühl der Sicherheit deutlich macht. Laut WIFU ist der Leitfaden kostenlos online verfügbar und richtet sich an Unternehmerfamilien, Gesellschafter:innen sowie deren Berater:innen.

Cybersecurity im Fokus

Im Zuge der Digitalisierung steigt die Zahl der Cyberangriffe dramatisch an. Erfahrungsberichte von Führungskräften zeigen, dass Unternehmensdaten heute das Hauptziel von Kriminellen sind. Die geschäftsführende Gesellschafterin des Juweliers Wempe, Kim-Eva Wempe, stellt fest, dass Lösegeldforderungen nicht mehr nur mit Kindesentführungen assoziiert werden. Über 46 Prozent der Unternehmen gaben in einer Umfrage an, bereits Opfer eines Cyberangriffs gewesen zu sein.

Thomas Pilz, der auch 2019 Opfer eines schweren Cyberangriffs wurde, erinnert sich an den Schock, als die Daten seines Unternehmens über 42 Landesgesellschaften hinweg verschlüsselt wurden. Der fehlende Notfallplan in schriftlicher Form erschwerte die Reaktion erheblich, sodass die Dokumentation mit Papier und Post-its erfolgen musste. Der Familienrat entschied schließlich, das geforderte Lösegeld nicht zu zahlen und alternative Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Die erörterten Sicherheitsstrategien und Erfahrungen unterstreichen die Notwendigkeit, Sicherheitsfragen nicht nur als technisches, sondern auch als emotionales und organisatorisches Thema zu betrachten. Die Unternehmerfamilien müssen bereit sein, ihren Schutz als integralen Bestandteil der Familienstrategie zu begreifen.

In einer Zeit, in der die Risiken steigend sind, wird die Entwicklung maßgeschneiderter Schutzmaßnahmen für Unternehmerfamilien unverzichtbar – die Integration dieser Aspekte in bestehende Governance-Strukturen ist der Schlüssel, um zukünftige Bedrohungen erfolgreich abzuwenden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-wh.de
Weitere Infos
wifu.de
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ey.com

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