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Sicherheit oder Gerechtigkeit? Nida-Rümelin diskutiert an Leuphana!

Heute, am 10.03.2025, findet im Zentralgebäude der Leuphana Universität eine bedeutende Konferenzwoche statt, die unter dem Motto „Security or Justice?“ steht. Als Hauptredner eröffnete Julian Nida-Rümelin die Veranstaltung und thematisierte die komplexen Fragestellungen rund um den Konflikt zwischen Sicherheit und Gerechtigkeit. Insbesondere wies er auf die Herausforderungen in Ländern mit mangelhafter Verwaltung und unterbezahlten Polizeikräften hin. „Reiche kaufen sich Sicherheit, während ärmere Menschen auf eine funktionierende Polizei angewiesen sind“, erläuterte er und entblößte damit die Ungerechtigkeiten, die in diesem Dilemma bestehen. Nida-Rümelin, der bis 2020 Professor für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München war, ist vertraut mit der Lüneburger Akademischen Landschaft und zeigte sich beeindruckt von der hohen Zahl an Teilnehmern, die sich auf 1500 summieren.

In diesem Jahr wurden erstmals auch Studieninteressierte zur Konferenz eingeladen. Der Präsident der Leuphana, Sascha Spoun, begrüßte die Erstsemester-Studierenden und thematisierte in seiner Ansprache die Herausforderungen der aktuellen Bundestagswahl sowie das Erstarken der AfD. Er betonte die Notwendigkeit, Sicherheitsfragen auf einer faktenbasierten und wissenschaftlichen Basis zu betrachten, um die Gesellschaft positiv zu beeinflussen.

Die Rolle der Studierenden

Die Konferenzwoche stellt nicht nur einen akademischen Rahmen dar, sondern ist auch klar gesellschaftlich orientiert. Studierende spielen eine zentrale Rolle in den Diskussionen und Aktivitäten. Besonders hervorzuheben ist eine Performance, die von 20 Studierenden inszeniert wurde und den Konflikt zwischen Sicherheit und Gerechtigkeit zum Thema hatte. Darüber hinaus hat eine Gruppe von Erstsemester-Studierenden in 44 Seminaren und 255 Projektgruppen an realen Problemen gearbeitet, was den transdisziplinären Charakter der Konferenz unterstreicht.

Ein bemerkenswertes Projekt, das präsentiert wurde, befasste sich mit nachhaltigem Konsum. In Zusammenarbeit mit „foodsharing Lüneburg“ und dem „Commons Zentrum“ entwickelten fünf Studierende einen Fairteiler für Lebensmittelspenden, der inklusiv gestaltet ist. Dieser Fairteiler ist nicht nur für Rollstuhlfahrer zugänglich, sondern auch beleuchtet, um insbesondere Frauen mehr Sicherheit zu bieten.

Verknüpfung mit den UN-Nachhaltigkeitszielen

Die Plattform für die Präsentation der Ergebnisse bildete der Gallery Walk im Foyer des Zentralgebäudes, wo die Studierenden ihre Arbeit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung zuordneten. Dies zeigt, wie tief verwurzelt das Engagement der Leuphana Universität für gesellschaftliche Themen ist und wie die Hochschule versucht, einen Beitrag zu einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft zu leisten.

In den letzten 20 Jahren hat die Wichtigkeit der Partizipation in der Wissenschaft stetig zugenommen. Dies umfasst eine Vielzahl von Ansätzen von Co-Creation über Citizen Science bis hin zu transdisziplinärer Forschung. Diese Brüche und Verbindungen in der Wissenschaftslandschaft werfen spannende Fragen auf: Welche Formen der Teilhabe sind notwendig und welche Implikationen ergeben sich aus diesen neuen Konzepten für die Gesellschaft? Volkswagen Stiftung beschreibt die Dynamik zwischen wissenschaftlichen Ansätzen und gesellschaftlichem Engagement als heterogen und oft konfliktreich.

Die Konferenzwoche an der Leuphana Universität spiegelt somit nicht nur den aktuellen Stand der Wissenschaft wider, sondern ist auch ein Schauplatz für gesellschaftliche Teilhabe und Innovation. Die Akteure, darunter Studierende und Wissenschaftler, spielen eine essentielle Rolle bei der Gestaltung einer solidarischen und gerechten Zukunft.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
leuphana.de
Weitere Infos
volkswagenstiftung.de

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