
Die Technische Universität Chemnitz hat mit dem Projekt „SmartMess“ ein innovatives Konzept zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung in der Fertigungsmesstechnik ins Leben gerufen. Wie auf der Website der Universität berichtet, liegt das Hauptziel des Projekts in der Schaffung einer modernen Smart-Learning-Umgebung. Diese soll den hohen Bedarf an Fach- und Führungskräften in Schlüsselindustrien wie Maschinen- und Anlagenbau, Präzisionsfertigung und der Automobilzuliefererindustrie adressieren.
Ab dem Jahr 2026 ist mit umfangreichen Neuerungen in den Abschlussprüfungen der metallverarbeitenden Berufe zu rechnen, wobei insbesondere das Lesen und Interpretieren technischer Zeichnungen an Bedeutung gewinnen wird. Das Projekt „SmartMess“ zielt darauf ab, bis Ende 2027 eine virtuelle Lernumgebung zu etablieren, die modernes Wissen und didaktische Expertise miteinander verbindet. Die geplanten digitalen Technologien umfassen unter anderem Learning-Nuggets, Chatbots, Gamification und immersive Lernmethoden.
Innovationen in der Ausbildung
Die Lernplattform richtet sich primär an Auszubildende und verfolgt das Ziel, die Lernerfolge zu steigern und gleichzeitig den Lehrenden mehr Flexibilität zu bieten. Dabei wird auf das Wissen aus über 60 Jahren Fertigungsmesstechnikausbildung an der TU Chemnitz zurückgegriffen. In Workshops wurden auch die Qualifikationsbedarfe in Zusammenarbeit mit Unternehmensvertretern ermittelt. Das Projekt erhält finanzielle Unterstützung durch die Europäische Union sowie durch Steuermittel des Sächsischen Landtags.
In einem weiteren Schritt sieht die Initiative von Fraunhofer vor, alle Mitarbeitenden im Fertigungsbereich mit einem „Companion“ auszustatten, der sie im Produktionsalltag unterstützt. Dieses Gerät, in Form eines Tablets mit einer speziell entwickelten App, erkennt den Wissensstand der Nutzer sowie die jeweilige Situation. So können relevante Inhalte bereitgestellt werden, die auf den aktuellen Betriebszustand der Anlagen und besondere Vorkommnisse abgestimmt sind.
Die Herausforderungen des Fachkräftemangels
Die Maschinenbauindustrie sieht sich zudem mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert. Wie das Digitale Institut darstellt, stellt dieser Mangel seit Jahren eine ernsthafte Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche dar. Maschinenbau ist als Schlüsselindustrie für die wirtschaftliche Stärke Deutschlands von eminenter Bedeutung.
Um den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen, sind umfassende Maßnahmen notwendig. Dazu gehört die verstärkte Ausbildung umfassend qualifizierter Fachkräfte sowie gezielte Investitionen in die Weiterbildung bestehender Mitarbeitender. Es ist bereits sichtbar, dass Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels Aufträge ablehnen oder verschieben müssen, was zu Umsatzeinbußen führen kann.
Innovative Rekrutierungsstrategien und eine attraktive Arbeitgebermarke sind von großer Bedeutung. Das dazu notwendige Engagement reicht von flexiblen Arbeitsmodellen bis hin zu positiven Unternehmens kulturen, die berufliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Prognosen zeigen, dass der Fachkräftemangel im Maschinenbau weiterhin anhalten wird, weshalb die Förderung von MINT-Fächern in Schulen und die Einführung dualer Ausbildungsmodelle als unerlässlich erachtet werden. Zudem sollten die Weiterbildungsmaßnahmen für bestehende Fachkräfte verstärkt werden, um die erforderlichen IT-Kenntnisse im digitalen Zeitalter zu gewährleisten.
Abschließend ist festzustellen, dass die Digitalisierung nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich bringt. Die Gestaltung einer zukunftsfähigen Bildungslandschaft und die Entwicklung attraktiver Ausbildungsrahmen sind entscheidend, um den Fachkräftemangel im Maschinenbau langfristig anzugehen.