
Am 20. Mai 2025 wurde Sophie de Lede im Rahmen eines Festaktes mit dem OLB-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt sie für ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit, die am Institut für Psychologie der Universität Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem COALESCE-Labor der Autonomen Universität Barcelona entstand. Ihre Forschungsinteressen sind sowohl vielfältig als auch gesellschaftlich relevant, wobei der Fokus auf den Beziehungen zwischen Individuen und Gruppen, dem Klimahandeln und dem Verschwörungsglauben liegt. Betreut wurde Sophie de Lede von Prof. Dr. Maarten van Zalk, einem angesehenen Entwicklungspsychologen an der Universität Osnabrück. Der Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Jochen Oltmer, würdigte ihre Bemühungen und lobte ihr Engagement für gesellschaftliche Themen.
Die vollständige Reihe von Preisträgern in diesem Jahr umfasst insgesamt sechs herausragende Arbeiten, darunter drei Dissertationen und drei Studienabschlussarbeiten. Das Gesamtpreisgeld von 22.000 Euro sorgt für zusätzliche Motivation unter den Studierenden, qualitativ hochwertige Forschungsarbeiten zu erstellen. Der OLB-Wissenschaftspreis wird seit 2000 verliehen und die Preisträger werden von einer unabhängigen Jury ermittelt. Absolventen von staatlich anerkannten Universitäten im Nordwesten Deutschlands können sich für diese prestigeträchtige Auszeichnung bewerben, vorausgesetzt ihre Arbeiten zeichnen sich durch hohe Qualität aus, wie uni-osnabrueck.de berichtet.
Klimawandel und gesellschaftliche Verantwortung
Der Klimawandel ist ein brisantes Thema, das nicht nur die wissenschaftliche Gemeinschaft, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes betrifft. Obwohl der wissenschaftliche Konsens besagt, dass der Klimawandel fast ausschließlich auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist, gibt es nach wie vor Menschen, die dessen Existenz leugnen oder falsche Informationen darüber verbreiten. In Deutschland leugnen zwar nur noch wenige den Klimawandel, doch es gibt eine wachsende Verbreitung von Klima-Desinformation, um Klimaschutzmaßnahmen zu verhindern oder zu verzögern. Auf Plattformen wie X kursieren zahlreiche Mythen über den Klimawandel, die oft unter Hashtags wie #Klimaschwindel und #ClimateScam veröffentlicht werden. Dies führt dazu, dass viele Menschen, insbesondere in Zeiten extremen Wetters, fehlinformiert werden.
Eine Umfrage zeigt, dass trotz dieser Desinformation 91% der Deutschen mehr Anstrengungen im Klimaschutz fordern. Zudem ist bekannt, dass Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, oft weniger bereit sind, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Ärmere Länder sind besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen, und auch in Deutschland leiden sozial benachteiligte Gruppen unter den Auswirkungen. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie wichtig es ist, in der Forschung wie auch in der Gesellschaft Bewusstsein für diese Themen zu schaffen. Einflussreiche Lobbygruppen, insbesondere die fossile Brennstoffindustrie, spielen eine zentrale Rolle in der Verbreitung von Desinformation, die in vielen Fällen als Argumentationsmuster zur Verzögerung von Klimaschutzmaßnahmen dient, erläutert tagesschau.de.
Mythen und psychologische Faktoren
Die Herausforderungen zur Bekämpfung des Klimawandels sind nicht nur wissenschaftlicher, sondern auch psychologischer Natur. Professor Dr. Roland Imhoff hebt hervor, dass Verschwörungstheorien oft eine Weltsicht widerspiegeln, die geheime Pläne hinter den Ereignissen vermutet. Diese Neigung zur Verschwörungsmentalität korreliert mit einem generellen Misstrauen gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bereits die UN warnen, dass Falschinformationen über den Klimanotstand notwendige Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels aufhalten können. Die Realität des Klimawandels erfordert ein kollektives Handeln, das durch engagierte Forschung – wie die von Sophie de Lede – unterstützt wird.
Insgesamt zeigt sich, dass trotz der Vielzahl an Belegen für den Klimawandel weiterhin ein Bedürfnis besteht, aufklären und informieren zu können. Nur so kann ein entscheidender Beitrag gegen die Radikalisierung und das Aufkommen von Desinformation geleistet werden, wie deutschlandfunkkultur.de betont. Die Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich aktiv mit Klima- und Verschwörungstheorien auseinandersetzen, sind entscheidend für die Bildung einer informierten Öffentlichkeit, die dem Klimawandel aktiv entgegenwirken möchte.