
Vor fünf Jahren trafen die Universitäten Oldenburg und Groningen eine wegweisende Entscheidung, indem sie eine Roadmap zur vertieften Zusammenarbeit bis 2030 auflegten. Am 28. Mai 2025 fand nun ein jährliches Treffen der Präsidien statt, bei dem eine Halbzeitbilanz der Roadmap gezogen wurde. Die Zusammenarbeit wird als solid beschrieben und soll weiter ausgebaut werden, um den Anforderungen der modernen Forschung und Lehre gerecht zu werden. In diesem Kontext wurde im Februar eine Förderung des Landes Niedersachsen bewilligt, um neue Netzwerke zwischen den Forschenden der beiden Universitäten aufzubauen, die durch zahlreiche Initiativen und Projekte gestärkt werden sollen.
Die Universität Groningen spielt eine zentrale Rolle in der gemeinsamen Bewerbung von Oldenburg und Bremen als Exzellenzuniversität. Diese Partnerschaft besteht bereits seit über 40 Jahren und trägt maßgeblich zur Stärkung der Grenzregion zwischen Deutschland und den Niederlanden bei.
Fokus der Roadmap und bilaterale Projekte
Die Roadmap umfasst sieben zentrale Fokusgebiete: Gesundes Altern, Sprachwissenschaften, Energieforschung, Recht, Digitalisierung, Lehrkräftebildung sowie Wissenstransfer. Zwischen 2021 und 2025 konnten bereits 36 bilaterale Projekte initiiert werden. Zudem bestehen Kooperationen in acht drittmittelfinanzierten Vorhaben, die insbesondere im Rahmen des EU-Programms INTERREG gefördert werden.
Derzeit laufen 24 binationale Promotionen, wobei bereits sieben erfolgreich abgeschlossen wurden. Über 200 wissenschaftliche Publikationen sind aus dieser Zusammenarbeit hervorgegangen, die vor allem im Bereich der Medizin angesiedelt sind. Ein Pilotprojekt in Papenburg zielt darauf ab, die Kooperation mit der regionalen Wirtschaft sowie Politik und Gesellschaft zu stärken.
Förderung und zukünftige Initiativen
In den nächsten fünf Jahren sind zahlreiche neue Netzwerke durch Konferenzen, Fakultätsbesuche und Online-Veranstaltungen vorgesehen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem „Programm für Exzellenz“ der Universität Oldenburg, das vom Land Niedersachsen unterstützt wird. Dieses Programm beinhaltet mehrere Maßnahmen, die dazu dienen sollen, die Partnerschaft zu festigen und weiterzuentwickeln.
Rund 15 Forschende sollen jährlich für bis zu vier Monate an der Partneruniversität forschen. Zudem wird ein Programm etabliert, das es einer Doktorandin oder einem Doktoranden pro Jahr und Fakultät ermöglicht, an beiden Universitäten zu promovieren. Die „Oldenburg Young Academy“ ist ein weiteres Projekt, das darauf abzielt, talentierte Wissenschaftler*innen in frühen Karrierestufen und den internationalen akademischen Austausch zu fördern.
Zusätzlich ist eine Konferenz für studentisches Forschen geplant, um niederländische Studierende nach Oldenburg einzuladen. Diese Initiativen sind Teil eines umfassenderen Plans, um die bilaterale Partnerschaft zwischen der Universität Oldenburg und der Universität Groningen zu stärken und weiter auszubauen.
Die unter dem Namen „Roadmap 2020–2030“ entwickelten Themenbereiche, wie die Energiewende und Klimaanpassung, Governance, digitale Gesellschaften sowie Lehrerausbildung, zeigen die breiten Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf. Im Rahmen dieser initiatives könnten Fördermittel von bis zu 4000 Euro pro Projekt verfügbar gemacht werden, um die Partnerschaft zusätzlich zu intensivieren.
Die Stärkung der bilateralen Kooperationen wird nicht nur die Hochschullandschaft der beiden Universitäten bereichern, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in der gesamten Region leisten.