Allgemein

Studenten entwickeln kreatives Museumsspiel zur Stadtökologie in Konstanz

Im Konstanzer Bodensee-Naturmuseum findet am 14. April 2025 ein innovatives Seminar mit dem Titel „Wissenschaft erzählen. Ein stadtökologisches Museumsprojekt“ statt. Studierende der Universität Konstanz arbeiten dabei an der Entwicklung eines Museums-Spiels in Kooperation mit dem Naturmuseum. Seminarleiter sind Anke Klaaßen, Naturpädagogin, und Dr. Albert Kümmel-Schnur, Literatur- und Medienwissenschaftler. Das Seminar ist Teil des umfassenden stadtökologischen Projektes „Der Wald kommt in die Stadt“, das durch die Baden-Württemberg-Stiftung gefördert wird.

Das Ziel dieses Projektes ist es, neue Wege zur Vermittlung von Museumsinhalten zu finden. In diesem Kontext wird das Museumsspiel über zwei Semester hinweg entwickelt. Die Form des Spiels steht derzeit noch nicht fest und wird schrittweise erarbeitet. Studierende profitieren von der Unterstützung renommierter Spieleautoren sowie Fachleuten der Spielebranche. Einige Teile des Seminars finden öffentlich im Museum statt, sodass Besucher die Studierenden direkt bei ihrer Arbeit beobachten können.

Öffentliches Interesse und Bildung für Kinder

Der entwickelnde Arbeitsprozess wird dokumentiert und in einer kleinen Sonderausstellung zur Stadtökologie präsentiert. Ein begleitendes Rahmenprogramm für Grundschulen und Kindergärten fokussiert sich auf Stadtökologie und deren kreative Umsetzung. Zudem wurde das Projekt „Der Wald kommt in die Stadt“ am 5. April 2025 mit dem Landesnaturschutzpreis ausgezeichnet.

Das Herzstück des Projektes bildet ein zwölfteiliger Baumpfad in Konstanz, der vom Sea Life bis zum Zähringerplatz reicht. Die Stationen thematisieren wichtige stadtökologische Themen, darunter Tiere und Pflanzen, Baumleben, Müll, Luftverschmutzung und Klimawandel. Die Inhalte sind dabei erzählerisch so verknüpft, dass sie sich insbesondere an Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren richten. Eine Geschichte, die in einem Bilderbuch erzählt wird, bildet die Grundlage für das geplante Spiel.

In einem weiteren kreativen Element werden Kümmel-Schnur und Klaaßen einen Puppenfilm drehen, der im Seminar seine Premiere feiert und später in der Ausstellung gezeigt wird. Dies soll die Verbindung von Wissenschaft und künstlerischem Ausdruck unterstreichen.

Die Bedeutung des Herbariums Leiner

Ein weiteres bedeutendes Projekt in der Stadt ist die Erhaltung des Herbariums, das Ludwig Leiner (1830–1901), ein Apotheker und Stadtrat in Konstanz, hinterließ. Leiner war Gründer des Rosgartenmuseums und stellte der Stadt eine wertvolle Pflanzensammlung mit etwa 20.000 Belegen zur Verfügung, welche hauptsächlich Farn- und Blütenpflanzen aus Süddeutschland umfasst. Diese Sammlung ist ein wichtiges Erbe der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland e.V., die zwischen 2001 und 2004 mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg an der Restaurierung und Katalogisierung dieser Sammlung arbeitete.

Von der Familie Leiner, die im Zeitraum von ca. 1820 bis 1950 tätig war, wurden viele weitere Sammlungen hinzugefügt. Diese wertvollen Bestände sind mittlerweile online einsehbar. Eine Publikation, die die Restaurierung und Katalogisierung des Herbariums dokumentiert, wurde 2004 veröffentlicht und umfasst 278 Seiten.

Zusätzlich legt die Universität Konstanz Wert auf die Ausbildung von Fachkräften im Bereich Stadtökologie. Der Masterstudiengang Stadtökologie erfordert einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in verwandten Fachrichtungen wie Ökologie, Umweltplanung oder Stadt- und Regionalplanung. Unterrichtssprache ist sowohl Deutsch als auch Englisch, wobei Bewerber mit ausländischen Bildungsnachweisen Deutschkenntnisse nachweisen müssen.

Die umfangreichen Initiativen in Konstanz verdeutlichen das Engagement der Stadt und ihrer Bildungseinrichtungen für Umweltbildung und stadtökologische Themen. Sie fördern nicht nur die wissenschaftliche Auseinandersetzung, sondern auch die kreative Vermittlung komplexer Inhalte an die jüngeren Generationen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-konstanz.de
Weitere Infos
konstanz.de
Mehr dazu
tu.berlin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert