
Am 13.06.2025 fand an der Universität Bonn der Tag der Nachhaltigkeit 2025 statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Team N, welches aus dem Prorektorat, der Stabsstelle für Nachhaltigkeit und dem Green Office besteht. Ziel der Veranstaltung war es, Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Betrieb aktiv zu verankern.
Die diesjährige Veranstaltung bot eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter ein interaktives Ergometer, das von einem Studierenden bedient wurde, um Wasser für Tee zu erhitzen. Zudem hatten Besucher die Möglichkeit, Aufbewahrungsboxen aus gebrauchten Tetrapacks zu basteln. Eine Studentin präsentierte ein Experiment zu erneuerbaren Energien, während der Healthy Campus Bonn über heimische Alternativen zu Superfoods informierte. Darüber hinaus zeigten verschiedene Gruppen, wie akademisches Lernen dazu beitragen kann, gesellschaftliche Herausforderungen zu adressieren.
Informationen und Führungen
Das Dezernat für Liegenschaften bot Führungen auf das Dach des Hörsaalzentrums an, wo Interessierte die Photovoltaikanlage besichtigen konnten. Diese PV-Anlage erstreckt sich über mehrere Module, die in zwei Richtungen ausgerichtet sind. Die Universität Bonn betreibt insgesamt sieben solcher Anlagen, wobei die achte bereits im Bau und die neunte in Planung ist. Diese Anlagen führen zur jährlichen Stromerzeugung von etwa 360.000 kWh, was dem Verbrauch von 100 Dreipersonenhaushalten entspricht.
Allerdings werfen Photovoltaikanlagen auch Fragen der Nachhaltigkeit auf. Die Herstellung der Solarmodule ist energieintensiv, besonders die Produktion von Silizium, Glas und Aluminium. Die Nachhaltigkeit hängt stark vom Strommix ab, der in der Produktion verwendet wird. In bestimmten Regionen, wie China, kann die CO2-Bilanz erheblich schlechter ausfallen als in Europa, was den ökologischen Nutzen der Solaranlagen relativiert, wie DW berichtet.
Die Universität Bonn verfolgt zudem eine Energiestrategie aus dem Jahr 2022 mit dem Ziel, den Verbrauch um 20 % zu senken. Bisher wurden knapp 18 Millionen kWh eingespart.
Lebensmittel und Fair Trade
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war der Pop-Up Fairteiler von Foodsharing Bonn, der gerettete Lebensmittel verteilte. Am Coffee-Bike wurden kostenlose, fair gehandelte Kaffee- und Teespezialitäten angeboten. Die Universität Bonn ist seit 2020 als „Fairtrade-University“ zertifiziert und das Studierendenwerk bietet in seinen Mensen ausschließlich fair gehandelte Heißgetränke an.
Als krönenden Abschluss fand ein faires Fußballturnier statt, bei dem fünf Mannschaften im Human Table Soccer gegeneinander antraten. Die verwendeten Fußbälle waren fair gehandelt, und Experten wurden zu Gesprächen über Nachhaltigkeit im Sport eingeladen. Der 1. FC Köln wurde als erster Bundesliga-Club nach ZNU-Standard zertifiziert. Das Team „Partizan Neugrad“ sicherte sich den Sieg im Fußballturnier.
Fairtrade-Projekte gehen über kurzfristige Hilfsmaßnahmen hinaus und zielen auf nachhaltige Lieferketten, Gleichstellung der Geschlechter und Umweltschutz ab. Laut Fairtrade.org ist der Ansatz langfristig, um umfassende und dauerhafte Veränderungen zu schaffen.