
Die Professur Sozialpsychologie der Technischen Universität Chemnitz wurde am 7. Juni 2025 mit der begehrten Auszeichnung „Bestes Forschungsumfeld 2024“ geehrt. Diese Auszeichnung, die von der Jungen Akademie und der VolkswagenStiftung vergeben wird, würdigt Forschungsumfelder, die durch gemeinschaftliches Arbeiten, individuelle Förderung und Zielorientierung charakterisiert sind. Das Preisgeld von 10.000 Euro ist für Maßnahmen zur Teambildung und Weiterentwicklung vorgesehen, was die Bedeutung von konstruktiven Forschungsbedingungen in der Wissenschaft unterstreicht, wie TU Chemnitz berichtet.
Von den fast 300 Bewerbungen, die im März 2025 eingingen, schafften es 24 Teams auf die Shortlist. Um ein Ranking zu vermeiden, wurden die zehn ausgezeichneten Forschungsumfelder durch ein Losverfahren ermittelt. Diese Entscheidung verdeutlicht das Bestreben, die Qualität des Forschungsumfelds als zentrales Merkmal für Wissenschaftsorganisationen zu etablieren, wie die Junge Akademie hervorhebt. Klara Steinmetz, die zusammen mit Dr. Claas Pollmann die Bewerbung um den Preis eingereicht hat, äußerte sich erfreut über die Auszeichnung und den wertvollen Austausch mit anderen Wissenschaftlern.
Forschungsthemen und Motivation
Die Professur Sozialpsychologie beschäftigt sich mit Themen wie Bedrohungswahrnehmung, ideologischen Einstellungen, Intergruppenkonflikten und Rassismus. Die bedeutenden Ergebnisse dieser Forschungsrichtung sind nicht nur akademisch relevant, sondern tragen auch zur gesellschaftlichen Debatte über soziale Identitäten und die Auswirkungen neuer Technologien bei. Dr. Pollmann betonte, dass die Auszeichnung die Gruppe motiviere, ihre Forschungsthemen weiterhin leidenschaftlich zu verfolgen und neue Herausforderungen anzugehen.
Der Preis setzt ein Zeichen für die Relevanz guter Forschungsbedingungen. Er soll zum Nachdenken über die Merkmale und Qualitäten eines produktiven Forschungsumfelds anregen und den Beitrag jedes Mitglieds zur Forschungsgemeinschaft würdigen. Damit Zahlen und Fakten auch in der Praxis gewürdigt werden, können sich Wissenschaftler*innen in frühen Karrierestufen mit ihren Forschungsteams um den Preis bewerben. Dies zeigt die Strategie der Jungen Akademie, wie sie in ihrem Beitrag beschreibt, dass mindestens zwei Mitglieder eine Bewerbung gemeinsam einreichen müssen.
Forschungsumfelder und deren Bedeutung
Das Konzept eines guten Forschungsumfelds umfasst vielseitige Formen der Zusammenarbeit, sei es in Forschungsgruppen, Abteilungen oder Netzwerken. Wichtig sind klare Kommunikationswege, eine definierte Rollenverteilung und Aktivitäten, die die Forschungsbedingungen und persönliche Entwicklungen der Mitglieder verbessern. Hierbei kommt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine bedeutende Rolle zu, da sie sich für forschungs- und karrierefreundliche Strukturen im deutschen Wissenschaftssystem einsetzt, wie DFG betont.
Die DFG verfolgt auch das Ziel, Wissenschaftler*innen in frühen Karrierestufen zu fördern und sicherzustellen, dass die Betreuungsbedingungen den individuellen Leistungen gerecht werden. Dazu gehören regelmäßige Feedback-Gespräche, Mentoring-Programme und eine klare Definition von Rollen und Pflichten. Die Auszeichnung der Professur an der TU Chemnitz könnte als ermutigendes Beispiel für andere Institutionen dienen, die hochwertige Forschungsumgebungen schaffen möchten.