Am 14. Juni 2025 findet im CoHub in Saarbrücken die Veranstaltung „TEDx Saarbrigge“ statt. Diese Initiative widmet sich dem wichtigen Thema der Demokratie im digitalen Zeitalter und richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Das Event wird unter dem Motto „Demokratie im digitalen Zeitalter: Ideen, die unsere Zukunft gestalten“ stehen und zielt darauf ab, den Einfluss von Algorithmen und sozialen Medien auf demokratische Prozesse zu beleuchten.
Veranstaltet wird die TEDx-Konferenz von Professor Ingmar Weber vom Interdisciplinary Institute for Societal Computing der Universität des Saarlandes und Dr. Kevin Baum vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Unterstützt wird die Veranstaltung von mehreren Partnern, darunter Algoright, Dock 11 und die Landeszentrale für politische Bildung.
Die Bedeutung der digitalen Demokratie
In den vergangenen Jahren hat sich das Informationskonsumverhalten wesentlich verändert, was auch das Vertrauen in die Medien nachhaltig beeinflusst hat. So ist das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in Medien von 48% im Jahr 2023 auf 47% im Jahr 2024 gesunken. Gleichzeitig fiel das Vertrauen in die Regierung von 47% auf 42%. Diese Entwicklungen sind alarmierend und unterstreichen die Notwendigkeit, über den Einfluss von digitalen Technologien auf die Gesellschaft und insbesondere auf die Demokratie nachzudenken. Der Zugang zu verlässlichen Informationen bleibt entscheidend für eine funktionierende Demokratie.
Die „TEDx Saarbrigge“-Veranstaltung wird prominente Redner versammeln, darunter Dr. Adriano Mannino, der sich mit der Schnittstelle zwischen Technologie und Menschenrechten beschäftigt, und Christian Felber, Buchautor und Bewegungsgründer. Auch die Psychologin Carolin-Theresa Ziemer, die sich mit Verschwörungsglauben und gesellschaftlicher Polarisierung auseinandersetzt, wird sprechen. Insgesamt werden verschiedene Experten aus den Bereichen Informatik, Politik und Gesellschaft vertreten sein, um das Thema Demokratie in digitalen Zeiten von unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Risiken der digitalen Manipulation
Die Herausforderungen, vor denen die Demokratie im digitalen Zeitalter steht, sind erheblich. Künstliche Intelligenz ist als großes globales Risiko identifiziert worden, insbesondere wegen der Gefahren, die von Fehl- und Desinformation ausgehen. Algorithmische Techniken ermöglichen eine gezielte Personalisierung von Inhalten und automatisierte Content-Produktion. Diese Entwicklungen führen zu einer systematischen Manipulation von sozialen Medien, die sich negativ auf demokratische Wahlen auswirkt.
Eine zunehmende gesellschaftliche Polarisierung ist zu beobachten, die durch algorithmische Kuratierung von Inhalten und psychologische Mechanismen wie Bestätigungsbias begünstigt wird. Politische Akteure nutzen Plattformen gezielt, um die Sichtbarkeit ihrer Botschaften zu maximieren. Besonders verstärkt wird diese Taktik durch Influencer:innen, die in der heutigen Informationslandschaft eine bedeutende Rolle spielen und sich als alternative Vertrauensquellen etabliert haben.
Die AfD hat beispielsweise eine massive digitale Infrastruktur aufgebaut, die es ihr ermöglicht, durch strategische Nutzung von Algorithmen und Influencern ihre Reichweite zu vergrößern. Solche Manipulationsstrategien fragmentieren den öffentlichen Diskurs und führen zur Erosion des Vertrauens in Institutionen.
Engagement und Verantwortung
Die anstehende Veranstaltung bietet auch Raum für Diskussionen über die Verantwortung von Plattformbetreibern, politischen Akteuren und der Zivilgesellschaft. Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung von digitaler Manipulation beinhalten die Entwicklung eines Verhaltenskodex für Parteien, die Förderung öffentlicher Aufklärungskampagnen und einen klaren Multi-Stakeholder-Ansatz. Transparenz bezüglich Algorithmen und Nutzerdaten ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Denn, wie bereits bpb.de betont, ist die digitale Öffentlichkeit aufgerufen, sich aktiv mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, die das digitale Zeitalter für die Demokratie mit sich bringt. Der Dialog, der während der „TEDx Saarbrigge“-Veranstaltung angestoßen wird, könnte dabei helfen, innovative Ansätze zur Stärkung demokratischer Prozesse in einer zunehmend digitalisierten Welt zu entwickeln.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung können Interessierte die Webseite der Universität des Saarlandes besuchen oder sich direkt an Katja Raak unter hello@i2sc.net wenden.
