
Am 6. Juni 2025 fand der Antrittsbesuch von Christian Tischner, dem neuen Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, an der Bauhaus-Universität Weimar statt. Tischner, der seit Anfang 2025 im Amt ist, steht im Rahmen einer Dialogtour durch die Bildungs- und Kulturlandschaft Thüringens, bei der er verschiedene Bildungseinrichtungen, von Kindergärten bis zu Hochschulen, besucht. Diese Tour zielt darauf ab, die Herausforderungen und Chancen im Bildungs- und Kulturbereich vor Ort besser zu verstehen, wie uni-weimar.de berichtet.
Der Besuch an der Universität dauerte knapp zwei Stunden und umfasste ein umfassendes Programm. Tischner erlebte einen Rundgang über den Campus, bei dem verschiedene Fakultäten und innovative Projekte vorgestellt wurden. Besonders hervorgehoben wurden Themen wie immersive 3D-Umgebungen, nachhaltige Materialien und digitale Lehrformate. Unter den präsentierten Projekten befand sich auch das Exzellenzcluster Imaginamics, das sich mit der Entwicklung von innovativen Ansätzen im Bereich der Künstlichen Intelligenz beschäftigt.
Digitale Innovationen im Bildungsbereich
Im Digital Bauhaus Lab hatte Tischner die Gelegenheit, digitale Anwendungen mithilfe einer VR-Brille zu testen. Dabei konnte er das spätere Gestaltungskonzept für das Areal des Weimarer Hauptbahnhofs in Virtual Reality erleben, ein Ansatz, der die zukünftige Entwicklung als Mobilitätsknoten thematisiert. Der Minister zeigte sich beeindruckt von der Forschung der Bauhaus-Universität, insbesondere in Bezug auf die Relevanz und Aktualität ihrer Themen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Besuchs war die Diskussion über die Vernetzung der Forschung mit anderen Bereichen des Ministeriums. Tischner regte an, stärker auf Demokratie- und Medienbildung zu fokussieren, um relevante gesellschaftliche Themen in den Bildungsdiskurs einzubringen. Der Rundgang schloss im „Haus der Studierenden M18“, wo Tischner mit Lehrpersonen und Studierenden des Studiengangs Lehramt Kunst über aktuelle Herausforderungen sprach, darunter die verzögerte Bafög-Bearbeitung. Dabei betonte er, dass er die Anliegen der Studierenden ernst nehme und sich für zeitnahe Lösungen einsetzen wolle.
Förderprogramme für digitale Hochschullehre
während seinem Besuch informierte sich Tischner auch über das Fellowship-Programm, das engagierte Lehrende unterstützt, digitale Lehrformate zu entwickeln und umzusetzen. Wie stifterverband.org berichtet, steht dieses Programm im Kontext der „Thüringer Strategie zur Digitalisierung im Hochschulbereich“, die seit 2021 besteht. Die Freistaat Thüringen investiert jährlich über fünf Millionen Euro in die Digitalisierung an Hochschulen, um die Lehre zeitgemäß zu gestalten.
Das Fellowship-Programm hat bereits im fünften Jahr in Folge Konzepte ausgezeichnet, die von Hochschulen, einschließlich der Bauhaus-Universität Weimar, entwickelt wurden. Dazu gehören Projekte wie das „Teaching Virtual Reality in Virtual Reality“ von Bernd Fröhlich und das Programm „Kompetenzen digitaler Wissenschaftskommunikation“ von Andrea Dreyer. Diese Initiativen fördern nicht nur die Umsetzung innovativer Lehrkonzepte, sondern auch die Vernetzung unter den Hochschullehrenden und Studierenden.
Insgesamt verdeutlicht der Besuch von Tischner an der Bauhaus-Universität Weimar das Bestreben, die Bildung und Wissenschaft in Thüringen aktiv zu gestalten und an die aktuellen Herausforderungen anzupassen. Die Kombination von Forschung, Digitalisierung und praktischen Lehrformaten scheint ein zentraler Baustein dieser Bemühungen zu sein.