
Am 13. und 14. März 2026 findet im Audimax der Universität zu Lübeck der 2. Tag der Schwerkrankenversorgung unter dem Motto „Mit schwerer Erkrankung Erwachsen werden: Wie gelingt der Übergang?“ statt. Diese Veranstaltung richtet sich an Heranwachsende mit schweren Erkrankungen und thematisiert den komplexen Übergangsprozess von der kinderzentrierten zur erwachsenenzentrierten Gesundheitsversorgung. Der Schirmherr der Veranstaltung ist Prof. Dr. Helge Braun, Präsident der Universität zu Lübeck, der einen öffentlichen politischen Round Table zum Thema veranstaltet.
Der Fokus liegt auf der Aufklärung über Ursachen, Diagnostik und Therapien in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen während der Transition. Hierzu gehören Neurologie, Onkologie, Rheumatologie, Kardiologie, Rhythmologie und Pulmonologie. Ein weiteres Anliegen der Konferenz ist das Empowerment der jungen Patient:innen, um den Übergang von einem familienzentrierten Ansatz zu einer selbstständigen Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen zu unterstützen.
Transition in der Gesundheitsversorgung
Transition beschreibt im Gesundheitswesen den Übergangsprozess, der chronisch kranke Jugendliche auf den Wechsel in die Erwachsenenklinik vorbereitet. Dies umfasst medizinische, psychosoziale und individuelle Bedürfnisse und sollte als ein geplanter, mehrjähriger Prozess verstanden werden. Die Herausforderungen in diesem Kontext sind bedeutend. So verlieren bis zu 40 % der Jugendlichen während des Übergangs den Anschluss an die spezialisierte medizinische Betreuung.
Ein gut geplanter Wechsel ist entscheidend, um negative Auswirkungen wie erhöhte Transplantatverluste oder die Verschlechterung von HbA1c-Werten bei Typ-1-Diabetes zu vermeiden. Die neue S3-Leitlinie empfiehlt daher einen individualisierten Transitionsplan, der bereits mit dem 16. Geburtstag besprochen werden sollte. Ziele und Aktivitäten sollten realistisch und auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt sein, ohne starr an den 18. Geburtstag gekoppelt zu werden.
Wichtige Empfehlungen und Hilfsmittel
Das Transitionsprogramm der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde umfasst eine umfassende Toolbox mit Hilfsmitteln für Fachpersonal, Patient:innen und Bezugspersonen. Dazu zählen Talking Boards, Checklisten und Infoflyer, die den Übergangsprozess unterstützen. Interdisziplinäre Teams, bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Psychologen und Sozialarbeitern, sind für einen reibungslosen Ablauf unerlässlich.
Ein verantwortlicher Ansprechpartner sollte die Koordination des Transitionsprozesses übernehmen. Eltern spielen eine wichtige Rolle, sollten aber schrittweise in den Prozess einbezogen werden, um sie nicht zu überfordern. Auch digitale Medien können zur Unterstützung dienen und Themen wie Sexualität und Substanzkonsum sollten in den Austausch einbezogen werden.
Die Finanzierung und Struktur der Transition in Deutschland sind jedoch weiterhin unzureichend. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie der 2. Tag der Schwerkrankenversorgung, die den Dialog über diese essentiellen Themen fördern sollen. Laut aerzteblatt.de ist es entscheidend, dass junge Erwachsene mit schweren Erkrankungen gut unterstützt werden, um während dieser kritischen Phase der Transition nicht abgehängt zu werden.
Insgesamt bietet der 2. Tag der Schwerkrankenversorgung eine wertvolle Plattform, um Wissen auszutauschen und Strategien zu entwickeln, die den Übergang zur Erwachsenenmedizin für junge Patient:innen erleichtern. Informationen und Unterstützung in dieser Lebensphase sind unerlässlich, um die bestmöglichen Übergangsbedingungen zu schaffen.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung besuchen Sie bitte uni-luebeck.de und meduniwien.ac.at.